Doctor Who Monster Edition 6: Roboter des Todes, Chris Boucher (Buch)

Doctor Who Monster Edition 6
Roboter des Todes
Chris Boucher
(Doctor Who - Corpse Maker, 1999)
Übersetzung: Bernd Sambale
Cross Cult, 2021, Taschenbuch, 348 Seiten, 14,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Auch „Roboter des Todes“ ist schon einmal vor vielen Jahren in England erschienen und nun in der „Doctor Who Monster Edition“ neu aufgelegt worden, in der der Doktor in seinen verschiedenen Inkarnationen auf ikonische Gegenspieler trifft. In diesem Fall sind es der vierte Doktor und seine Begleiterin Leela. Das Ganze setzt eine Geschichte aus der klassischen Serie fort.


Auf dem Planeten Kaldor verlassen sich die Menschen schon seit vielen Jahren auf ihre menschenähnlich wirkenden Roboter, die harmlos und gehorsam scheinen. Doch der Doktor und Leela wissen es besser, sind sie doch vor einiger Zeit schon einmal auf dem Planeten gewesen, gestrandet auf einem der riesigen Sandminenträger, die den Reichtum des Planeten sichern.

Und nun müssen sie feststellen, dass die Freunde von damals, die sie vor dem sicheren Tod gerettet haben, allesamt ermordet wurden und eine unheimliche Sekte ihr Unwesen treibt. Diese sind zwar gegen die Roboter, führen aber den Mann als Propheten im Munde, der für die damals Amok laufenden Metallmenschen verantwortlich gewesen ist.

Natürlich muss der Doktor eingreifen, denn es liegt noch ein wenig mehr im Argen als nur die Ermordung der Freunde. Eine ganze Welt ist in Gefahr.


Dies ist einer der Romane, der sich zwar bemüht auch ohne Vorkenntnisse verständlich zu sein, bei dem man aber auch deutlich merkt, dass es von Vorteil ist, miterlebt zu haben, was damals auf dem Sandminenträger passiert ist, denn gerade die Motivation des Doktors und Leelas hängen davon ab. Auch die Kultur Kaldors kann sich nicht so entwickeln, wie man es sich wünschen würde.

Das Geschehen bleibt ziemlich schwammig, so das letztendlich nur die einzelnen Szenen wirken, nicht aber das Gesamtkonzept - zumal das sich erschreckend belanglos auflöst.

Bis es so weit ist, werden der Doktor und Leela auf der Suche nach der Wahrheit durch die Gegend gescheucht und sogar voneinander getrennt, agieren mit den verschiedenen menschlichen Gruppen, während die Roboter eher außen vor bleiben und nur selten in Richtung der Figuren aktiv werden.

Letztendlich fehlt auch den Nebencharakteren jegliches Profil, die meisten werden eher schwach ausgearbeitet, so dass sie gerade ihre Funktion im Buch erfüllen, mehr aber nicht. Und auch zu dem Doktor und Leela wahrt der Autor Distanz, so dass man nicht wirklich Anteil an den Abenteuern der beiden nimmt, zumal sie nur in wenigen Momenten wirklich erkennbar sind.

Alles in allem ist „Roboter des Todes“ gleich aus mehreren Gründen einer der schwächeren Romane der „Doctor Who Monster Edition“: einmal weil man die Fernsehfolge kennen sollte, und zum anderen weil es dem Autor nur selten gelingt, die Roboter von Kaldor wirklich als ernsthafte Bedrohung darzustellen, die die Gegenspieler des Doktors schon sein sollten.