Ren Dhark Weg ins Weltall 100: Durch Raum und Zeit, Anton Wollnik (Hrsg.) (Buch)

Ren Dhark Weg ins Weltall 100
Durch Raum und Zeit
Anton Wollnik (Hrsg.)
Titelbild: Ralph Voltz
HJB, 2021, Hardcover, 272 Seiten, 17,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Robert Monners

Jan Gardemann, Nina Morawietz und Gary G. Aldrin steuerten - wie üblich unter der Exposé-Leitung von Anton Wollnik - die Texte zum Jubiläumsband 100 des Zyklus „Weg ins Weltall“ von „Ren Dhark“ bei.

Zur Feier des Ereignisses hat der Verlag dem Band als kostenlose Zulage dann noch ein weiteres, kleines Hardcover beigegeben - Eric Zonfelds „Der Steuermann - ist Gott Programmierer“. Ein Kurzroman, der thematisch an Daniel F. Galouyes „Simulacron-3“ anknüpft, der allerdings keinerlei direkten Bezug zu „Ren Dhark“ aufweist.

Nun, einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich… wir kennen das Sprichwort, wobei ich es schon ein wenig seltsam fand, dass der Verlag diesem Band 100 nicht mit einem mit der Serie irgendwie in Zusammenhang stehenden Text feiern wollte.


Zunächst - soll heißen: die ersten gut Zweidrittel des Bandes - geht es einmal mehr ins blaue Universum.

Auf ERRON 3 hatten die Worgun ihr gesamtes Wissen gespeichert und ausgerechnet hier stieß die gemischte Expedition auf Tel. Tel aber, die von den aktuellen Zuständen in der Galaxis nichts wissen, Tel, die vielleicht von den 18.000 Raumschiffen stammen, die Ren Dhark vor Jahren mittels einer ultimativen Waffe in den Hyperraum schleuderte.

Diese nahmen Ren Dhark Ende des letzten Buches gefangen und wollten ihn hinrichten. Nur dem Eingreifen des telschen Expeditionsteilnehmers ist es zu verdanken, dass Dhark überlebt. Im Verlauf der turbulenten Geschehnisse wird das Schicksal der 18.000 verschwundenen Raumer gelüftet.

Das weitere Schicksal der CHARR wird im zweiten Handlungsabschnitt beleuchtet - die CHARR wird dabei nicht nur in ein ihr zunächst unbekanntes Gebiet des Universums versetzt, man deckt auch die Hintergründe der transitierenden Sonne auf.


Zunächst scheint also das weitere Schicksal Terras ein wenig in den Hintergrund zu rücken. Die Autoren lösen endlich das Rätsel um die Anwesenheit der Tel auf ERRON-3 auf - allerdings bleiben auch hierbei noch einige wichtige Fragen offen. Wer also - wie ich - gehofft hatte, dass im Jubiläumsband die Handlung um den Schutzschirm, der Terra einschließt, um die Expedition nach ERRON-3 und die Sonne aufgelöst würden, der wird enttäuscht.

Enttäuscht deshalb, weil wir zwar einige Offenbarungen erhalten, dies allerdings eher in homöopathischen Dosen. Wirklich voran geht es nicht - für jedes aufgedeckte Geheimnis, jedes gelöste Rätsel erwarten gleich zwei neue Fragen darauf, dass sich die Autoren ihrer annehmen. Ein wie auch immer geartetes Ende des Zyklus ist somit nicht wirklich in Sicht.

Die Texte sind routiniert verfasst, große Ausschläge nach oben wie unten gibt es nicht. Soll heißen, den Leser erwartet ein Durchschnittsband, in dem die Autoren ihre Handlung durchaus spannend fortsetzen, ohne dass ein wirkliches Ende oder ein großes Aha-Erlebnis sich abzeichnen würde. Für einen Jubiläumsband ist dies meiner Meinung nach ein bisschen zu wenig.