Rettungskreuzer Ikarus 79: Der Boomium-Plan, Holger M. Pohl (Buch)

Rettungskreuzer Ikarus 79
Der Boomium-Plan
Holger M. Pohl
Titelbild: Lothar Bauer
Atlantis, 2020, Taschenpaperback, 96 Seiten, 6,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Nicht drei, sondern wohl vier Bände umfasst die aktuelle Saga von Holger M. Pohl innerhalb der Serie „Rettungskreuzer Ikarus“, denn nach „Dreißig Minuten“ und „Die Seelenlosen“ ist die Handlung auch in „Der Boomium-Plan“ immer noch nicht abgeschlossen.


Dorian Darkwood und Arthur Trooid sind den Fremden auf die Spur gekommen, die auf mehreren Planeten Zerstörungen und auch unter geistiger Kontrolle stehende Menschen hinterlassen haben, die nun einem ungewissen Schicksal entgegen gehen. Nur nutzt ihnen das Wissen nicht viel, sind sie doch Gefangene und in dem Droiden steckt eine andere, unbekannte Wesenheit.

Derweil ist auch der Rettungskreuzer in Gefahr, denn bis auf Sonja DiMersi und Thorpa sind alle anderen Crew-Mitglieder ebenfalls von der Krankheit erfasst worden, die schon auf den Planeten Ärger gemacht hat. Nun ist guter Rat teuer, denn die Chefingeneurin merkt auch, dass die Lage viel ernster ist, als sie dachte.


Standen in den ersten Bänden die Menschen im Vordergrund, so sind es jetzt die Fremden, die aus einem unbekannten Teil des Universums stammen. Holger M. Pohl nutzt den Band, um sie und ihre Kultur grob vorzustellen und auch die Intrigen aufzubauen, die sich noch bis in den nächsten Band ziehen werden. Dabei wird deutlich, dass die Unbekannten nicht nur eine viel höher entwickelte Technik besitzen, sondern auch gewillt sind, die niederen Rassen für ihr Ziel zu opfern. Gleichzeitig brodelt eine andere Gefahr in deren Mutterschiff, die ihnen ebenfalls zu schaffen macht.

Das ist alles nett zu lesen - die Geschichte leidet aber darunter, ein Mittelteil zu sein, denn ein Großteil des Geschehens plätschert nur dahin und bietet zwar einiges an Hintergrundinformationen, aber nicht viel mehr. Zwar sorgte das Geplänkel zwischen den Alien-Fraktionen ebenfalls für etwas Spannung, aber alles in allem fehlt doch ein wenig ein Funke von Hoffnung, dass sowohl die „Ikarus“-Crew als auch Darkwood und Trooid ihrer misslichen Lage entkommen werden.

Der Autor präsentiert somit eine solide erzählte Geschichte, die zwar ein paar interessante Inhalte bietet aber auch nicht zu den besseren der Serie gehört.

Man muss „Der Boomium-Plan“ wohl als einen Mittelteil ansehen, der in erster Linie dazu da ist, den Showdown im letzten Band vorzubereiten und die wichtigen Weichen zu stellen. Denn für sich alleine kann die Geschichte nicht wirklich stehen, da sie mitten in der Handlung beginnt und auch sehr offen endet.