Dorian Hunter Neu 27: Ahrimans Brut,Oliver Fröhlich & Catalina Corvo (Buch)

Dorian Hunter Neu 27
Ahrimans Brut
Oliver Fröhlich & Catalina Corvo
Titelillustration von Sandoval
Zaubermond, 2010, Hardcover, 256 Seiten, 14,95 EUR

Von Carsten Kuhr

Im letzten Band der Fortschreibung der „Dorian Hunter“-Saga musste unser Kämpfer wider die Schwarze Familie einen schweren Schlag einstecken. Eine frühere Version von ihm wurde zum Zombie gewandel, und schloss sich als Dämon der Verschwörung der sieben Höllenplagendämonen gegen Asmodi an. Dorian Hunter also als willfähiger Dämon der Schwarzen Familie – ein starker Tobak für unseren Kettenraucher!

Diesen Schlag ins Kontor noch nicht richtig verarbeitet, muss er zunächst fast hilflos mit ansehen, wie die sieben Höllenplagendämonen auf die Schiedsrichterin der Schwarzen Familie treffen. Lucinda Kranich die hinter der Wiederweckung Asmodis I steckt, hat noch eine ganz persönliche Rechnung mit dem siebten der Höllenplagendämonen offen – eine Rechnung, die mitten im Stephansdom zu Wien zu einer beispiellosen Schlacht der Dämonen führt. Mittendrin: Coco, Dorian und Phillip, der Hermaphrodit, der als unparteiischer Beobachter eine noch undurchschaubare Rolle spielt …

Nachdem die Autoren im letzten Band eine wahre Bombe haben platzen lassen, muss der Leser sich von den unverhofften Enthüllungen zunächst einmal erholen. Insoweit steht Oliver Fröhlichs Roman unter der Prämisse, dem Leser zum einen Luft zum Verschnaufen zu geben, aber auch neue Hinweise zu platzieren. Was zunächst fast ein wenig verwirrend als in der Luft hängende Einschübe über das Leben zweier Dämonen, die zur Aufzucht einem menschlichen Ehepaar untergeschoben wurden, wirkt, das erweist sich erst spät dann aber um so wirkungsvoller als die persönliche Geschichte der Schiedsrichterin der Schwarzen Familie. Was dem Roman an actionreichen Kämpfen abgeht, das macht er an Grundlagenbildung hier wett. Die unversöhnliche Feindschaft der Zwillinge, die Unterdrückung unter der Lucinda, wie sie sich später nennt, leidet, führt folgerichtig zu ihrer späteren Obsession und macht ihr Wesen per se begreifbar und glaubwürdig.

In Catalina Corvos Beitrag geht es dann wieder voller Tempo und Dramatik zur Sache. Man muss ihr nicht nur attestieren, dass sie atemberaubend rasant erzählt, sondern auch, dass sie für den Leser so einiges in Petto hat. Der Stephansdom als Schauplatz eines schwarzmagischen Gefechts, das hat schon etwas. Wobei ins Kalkül zu ziehen ist, dass sie es mit dem ersten Showdown – weitere folgen – der Höllenplagendämonen auch leicht hat, den Leser an die Seiten zu bannen. Hier ergibt sich die Dramatik aus dem Kampf, lassen sich die Seiten fast wie von selbst mit packenden Ereignissen füllen.
Wir nähern uns dem Finale des Zyklus, ein Ende, das sowohl für den Leser wie für den Dämonenkiller sicherlich noch einige dramatische Wendungen bereithält.