Fear Agent 2 (Comic)

Fear Agent 2
(Fear Agent 12-21, 2008)
Autor: Rick Remender
Zeichnungen: Tony Moore, Jerome Opena, Kieran Dwyer
Übersetzung: Christof Bango
Cross Cult, 2021, Hardcover, 250 Seiten, 26,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Heath Hudson war einmal einer der coolen Kämpfer, die gegen aufdringliche und schädliche Aliens im All kämpfte, doch das ist schon einige Jahre her. Heute bewegt er sich mehr oder weniger als Wrack durchs All, weil nach und nach alles um ihn herum starb und Fassaden zusammenbrachen.

Doch wie hat alles angefangen? Wie so viele andere war Heath Hudson einst auch ein ganz normaler Mensch, ein Lastwagenfahrer, der mit seiner Familie, Frau und Sohn, auf einer kleinen Farm zusammen mit dem Vater lebte. Aber eine überraschende Alien-Invasion änderte alles, nahm ihm die Hälfte seiner Familie.

In der kommenden Zeit mutierte er zu einem Kämpfer gegen die Eindringlinge, was nicht ohne Folgen blieb. Weil er schuldig an einem Massenmord war, wandten sich die anderen - selbst seine Frau - von ihm ab und er versuchte sein Glück im All und wurde zu einem „Fear Agent“. Doch früher oder später holt ihn auch diese Vergangenheit ein.


Die Serie bewegt sich jetzt mehr denn je irgendwo zwischen Military SF und Space Opera, hat wie auch schon der erste Band auch die passende Pulp-Atmosphäre, denn die Geschehnisse sind überdreht in Szene gesetzt: Die Figuren entsprechen den klassischen Archetypen, gerade wenn es darum geht, die Erde vor Invasoren zu verteidigen werden jede Menge Klischees einschlägiger Comics und Filme zitiert, aber auch ad absurdum geführt. Denn Heath und seine Freunde sind nie ganz so die harten Hunde, die sie sein wollen und können auch nicht immer mit ihren Konsequenzen leben. In der langen Rückblende geschehen zudem ein paar Dinge, die ihm in der Gegenwart mehr als nachhängen. Außerdem hat Heath absolut kein Händchen für die Gefühle anderer, sondern tritt auch da immer wieder in die obligatorischen Fettnäpfchen.

Das macht Spaß und bringt einem beim Lesen zum Grinsen, spielt mit den liebgewonnenen Klischees und macht sich auf recht böse Weise über sie lustig. Zudem wird ein wenig mit dem amerikanischen Hurra-Patriotismus abgerechnet.

Alles in allem wird die Geschichte gut weiter gesponnen, Fäden aus dem ersten Band werden aufgegriffen, mit der Rückblende und den daraus resultierenden Entwicklungen verbunden. Außerdem endet das Ganze mit einem Cliffhanger, so dass man neugierig auf die Fortsetzung sein darf.

„Fear Agent“ bietet auch im zweiten Band knallharte SF-Action, die sich irgendwo zwischen Military SF und Space Opera bewegt und viele der liebgewonnenen Klischees augenzwinkernd bis böse auf die Schippe nimmt, inklusive des typisch amerikanischen Helden-Patriotismus.