Tanya Carpenter: Tod im Wellness-Tempel - Mrs Mable 1 (Buch)

Tanya Carpenter
Tod im Wellness-Tempel
Mrs Mable 1
Ashera, 2021, eBook, 2,99 EUR

Rezension von Elmar Huber

Kaum in dem Fünf-Sterne-Luxus-Wellness-Ressort in der Toscana angekommen, beschließt Weltenbummlerin Eodora Mable, sich eine Runde Entspannung im Silentium-Raum zu gönnen. Der vermeintliche Mit-Gast, der die Liege neben ihr besetzt, erweist sich nach einiger Zeit von Eodoras einseitiger Gesprächsführung als Leiche des Hotelbesitzers Arnonso Accardo.

Die eilige Herzinfarkt-Diagnose des Hausarztes, Dr. Paolo, will die rüstige Mrs Mable jedoch nicht überzeugen, vor allem, als sie Zeuge vertrauter Berührungen zwischen der frischgebackenen Witwe Accardo und ihres Barkeepers wird. Doch auch einige kompromittierende Fotos und ein merkwürdiges Arrangement Arnonsos mit Paolo geben Rätsel auf. Eodora Mable wittert ein Verbrechen, das sie mit Hilfe ihrer Enkelin Jessica und ihres Assistenten Peter Stone aufzuklären gedenkt.

 

Basierend auf ihren Ideen für humorige Krimi-Dinner-Lesungen, startet Tanya Carpenters „Mrs Mable“ nun auch in ‚gedruckter‘ Form, die sich damit in den Kreis der derzeit immens beliebten Cozy-Crime-Serien einreiht.

Die Autorin folgt den ungeschriebenen Genre-Regeln, indem sie ihre Hauptfigur als angenehm schrullig und exaltiert, aber mit wachem Verstand zeichnet. Flankiert wird Mrs Mable von ihrer vordergründig vernünftigen, doch in Wahrheit ebenso abenteuerlustigen Enkelin Jessica und ihres etwas steifen Assistenten Peter, dessen Vergangenheit als zweifelhaft angedeutet wird. Zusammen bilden sie ein Trio mit sich ergänzenden Fähigkeiten, die es erlauben, weitestgehend unerkannt in fremden Angelegenheiten herumzuschnüffeln. Hier, in Band 1, sorgt das Reiseziel Toscana für den Wohlfühlfaktor.

In „Tod im Wellness-Tempel“ erwartet den Leser nach einigen einleitenden Szenen schon bald die erste Leiche. Trotz des dünnen Anfangsverdachts gibt es kaum moralische Bedenken, was die Ermittlungen von Team Mable angeht. Immer neue, überraschende Entdeckungen lassen den Verdachtsfokus über die Personen schweifen, die im Hotel ein und aus gehen, bevor das Ende einen nochmaligen Twist bereithält. Dazwischen nutzt Tanya Carpenter an der passenden Stelle die Gelegenheit, einige Charakter-Momente einzubauen, die zum Beispiel das gegenseitige Interesse von Jessica und Peter erahnen lassen; eine romantische Spannung, die souverän in der Schwebe gehalten wird.

Die Kürze der Geschichte passt perfekt für den Feierabend oder eine etwas längere Mittagspause und sorgt dafür, dass kein Leerlauf aufkommt. Cozy-Fans werden entspannt und kurzweilig unterhalten.

Zum Antesten der Serie ist auf der Website des Ashera-Verlags eine kostenlose Prologstory zu lesen.