Saeta Godetide: Wikinger-Kochbuch (Buch)

Saeta Godetide
Wikinger-Kochbuch
Zauberfeder, 2021, Hardcover, 144 Seiten, 19,90

Rezension von Christel Scheja

Bereits 2010 erschien das „Wikinger-Kochbuch“ im Verlag Neumann-Neudamm, bei Zauberfeder erscheint nun eine überarbeitete Neuauflage, die vermutlich ein paar Schwächen und Fehler ausbügelt. Aber im Großen und Ganzen werden die Unterschiede wohl gering sein.


Ehe es zu den Rezepten geht, gibt die Autorin erst einmal einen groben Überblick über die Geschichte und Gesellschaft der Nordmänner, beschreibt, was sie ausmachte und wie das alltägliche Leben vor sich ging. Sie schildert, auf welche Ressourcen sie zurückgreifen konnten (immerhin war ja einiges an Früchten und Gemüse noch unbekannt) und wie sie ihr Essen normalerweise zubereiteten. 

Danach beschreibt sie, wie man das heutzutage in mittelalterlich angehauchten Lagern beim Reenactment umsetzen kann. Aber natürlich können auch Privatleute für eine Themen-Party ihren Nutzen herausziehen; einige Gerichte sind sogar alltagstauglich. Und die decken wieder einmal alle Bereiche ab - es gibt genausoviele vegetarische Rezepte wie solche mit Fleisch und Fisch, selbst Süßes wurde nicht vergessen.


Die Auswahl, die die Autorin trifft ist, gezielt so gemacht, dass auch Einsteiger schon genug finden, was sie ausprobieren können, auch sind nicht so viele spezielle Zutaten erforderlich; das Meiste bekommt man wohl auch in den entsprechenden Bioläden. Sie hat ihr Buch zwar durchaus auf diejenigen ausgerichtet, die sich tatsächlich ernsthafter damit beschäftigen wollen, ermöglicht es aber auch, kleine Schritte zu machen und sich das nordische Ambiente nach Hause zu holen.

Durch die verschiedenen Rezepte entsteht auch eine schöne geschmackliche Bandbreite, die es jedem erlauben, etwas für sich zu finden. Denn einseitig haben die Wikinger wohl nicht gekocht, selbst wenn sie nur auf die regional verfügbaren Zutaten zugreifen konnten.

Die einzelnen Gerichte sind schön beschrieben, die Abbildungen so geschmackvoll angerichtet, dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft und man teilweise auch selbst sofort zum Kochlöffel greifen möchte. Für ganz Mutige gibt es dann auch noch ein paar Spezialitäten, die schon etwas mehr Aufwand und vermutlich auch Freude am Probieren von Gerichten wie „Fermentierter Hai“ verlangen. Die sind im Gegensatz zu vielen anderen Gerichten vermutlich nicht ganz so „partytauglich“, denn vermutlich werden die wenigsten Käufer und Leser auch wirklich ganz in die Welt der Wikinger eintauchen wollen.

Das „Wikinger-Kochbuch“ ist eine gelungene Sammlung von Rezepten für alle Wikinger aber auch Fantasy-Fans, die Lust haben, gerne einmal in eine andere Welt einzutauchen - und das nicht nur für Partys, sondern mit den alltagstauglichen Gerichten auch jederzeit, Vieles kostet etwas Zeit, ist aber durchaus auch für Zuhause sehr interessant.