Star Wars Sonderband 132: Doktor Aphra - Glück und Schicksal (Comic)

Star Wars Sonderband 132
Doktor Aphra - Glück und Schicksal
(Star Wars: Doctor Aphra 1-5, 2020)
Text: Alyssa Wong
Zeichnungen: Marika Cresta
Übersetzung: Justin Aardvark
Panini, 2021, Paperback, 112 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Wenn es eine Figur gibt, die genauso begeistert aufgenommen wurde wie die Charaktere aus den Filmen - und das obwohl sie nur für die Comics erschaffen wurde -, dann ist es die listige und etwas chaotische Archäologin und Glücksritterin Chelli Aphra. Sie hat nun eine eigene Reihe bekommen, die parallel zu den anderen läuft und einen ganz neuen Handlungsbogen startet.


Chelli hat alles hinter sich gelassen; sie wird erst einmal nicht mehr vom Imperium und dabei speziell von Darth Vader verfolgt, die Rebellen lassen sie auch erst einmal in Ruhe und was Beziehungen angeht, die hat sie auch ad acta gelegt. Stattdessen ist sie nun mit einem neuen Team unterwegs um verborgene Schätze und Artefakte zu finden, manchmal auch zu retten.

Diesmal dreht sich alles im die „Verfluchten Ringe von Taal“, die sie zusammen mit einer alten Freundin finden will. Allerdings hat auch Ronen Tagge ein Auge darauf geworfen, ein junger Adliger, der ein ganz besonderes Interesse an Artefakten wie diesem hat. Und deshalb gibt es schon bald ein Wettrennen.


Wie man sich denken kann, hat Chelli so ihre Schwierigkeiten mit der Zusammenarbeit. Aber diesmal ist ein Team an ihrer Seite, dessen Mitglieder sich auch nichts schenken. Sie sind Spezialisten in bestimmten Bereichen, aber auch nicht auf den Kopf gefallen und können wunderbar mit ihr mithalten, was das Reinlegen angeht.

Allerdings scheint Aphra auch Einiges dazugelernt zu haben: Sie ist nicht mehr ganz so skrupellos wie früher und setzt sich auch für ihre Leute ein - das macht sie noch ein wenig sympathischer, als sie es eh schon war. Im Großen und Ganzen bewahrt sie aber auch ihre Frohnatur und die Gewitztheit, sich doch immer noch irgendwie aus Schwierigkeiten heraus zu schlängeln.

Die Geschichte ist spannend aufgebaut, der Gegenspieler amüsant überheblich und dem ganzen imperialen Hintergrund werden noch ein paar nette Facetten hinzugefügt. Alles in allem beweist diese Story einmal wieder, dass es auch ohne Rebellen und Darth Vader möglich ist, spannende und abwechslungsreiche Geschichten zu erzählen.

Diese wurden auch noch ansprechend in Szene gesetzt. Bemerkenswert ist auch, dass alle Künstler weiblich sind und dem Abenteuer so eine interessante Note verleihen - vor allem die Heldinnen wirken selbstbewusster denn je, was in dem männlich dominierten Universum eher selten zu finden ist.

„Doktor Aphra“ 1, „Glück und Schicksal“, ist der gelungene Start der zweiten Reihe um die schräge Gaunerin Chelli Aphra, die wieder einmal beweist, dass der Hintergrund der großen Saga auch ganz anderen Geschichten Raum bieten kann, als dem üblichen Kampf von Gut gegen Böse.