Conan: Kampf um die Schlangenkrone (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 10. Februar 2021 22:12

Conan: Kampf um die Schlangenkrone
(Conan: Battle for the Serpent Crown 1-5, 2020)
Text: Saladin Ahmed
Zeichnungen: Luke Ross
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Panini, 2021, Paperback, 116 Seiten, 14,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Nachdem Conan in seiner Heimat auf Helden aus anderen Epochen getroffen ist, die mit ihm gegen den finsteren Zauberer Kulan Gath und um die Schlangenkrone kämpften, ist er nun selbst in eine ganz andere und für ihn fremde Zeit verschlagen worden. Allerdings ändert das nichts an seinem Vorhaben. Er bleibt auf der Suche nach seinem Gegner.
Dabei verschlägt es ihn nach Las Vegas. In der Stadt der Träume scheint alles möglich zu sein – auch, schnell mal an Geld zu kommen. Doch die klingende Münze besteht aus Papier und erst eine Diebin aus dieser Zeit zeigt ihm, wie man in dieser Welt zurechtkommt.
Gemeinsam stellen sie nun Black Cat nach, die ihr beim Diebstahl eines Rings zuvorgekommen ist. Aber auch andere, finstere Mächte heften sich an die Fußspuren des Barbaren selbst und führen ihn von Las Vegas bis ins tiefste Wakanda, wo natürlich auch noch Black Panther ein Wörtchen mitzureden hat.
Es ist selten, dass ein reiner Fantasy-Held sich durch unsere Welt schlagen muss, meistens ist es immer noch umgekehrt. Aber Conan bleibt sich treu, er begegnet der modernen Technik nicht mit Angst, sondern Ignoranz und sieht diese generell erst mal als Magie an, die er sowieso nicht leiden kann.
Sich auf anderes einzustellen ist da schwerer, deshalb tritt er auch immer wieder ins Fettnäpfchen und braucht Begleiter, die ihm ein wenig dabei helfen, die Spielregeln der Gegenwart besser zu verstehen, nachdem sie sein Vertrauen gewonnen haben.
Die Geschichte ist wie so oft dann doch eher simpel gestrickt, ähnlich wie die Figuren, die - wenn sie nicht schon etabliert sind - auch kein wirkliches Profil entwickeln. Aber der Fan kann den Kultur-Clash genießen, wenn Conan immer wieder mit der Moderne aneckt und sich nicht drum schert, was die Menschen um ihn herum denken, oder wenn ihm die Helden, die auf seiner Seite kämpfen, klar machen, dass Technik keine Magie ist.
Letztendlich wird in dieser Serie aber klar, dass der Instinkt des Barbaren immer noch der beste Wegweiser ist, um mit den Gefahren und den Feinden fertig zu werden. Denn wie auch immer die heute heißen: Sie sind wie die Gegner seiner Zeit auch nur Dämonen, finstere Götter, deren Diener oder falschzüngige Zauberer.
Das Artwork fügt sich gut ein, unterstützt die Geschichte mit einer gelungenen Atmosphäre und ist tatsächlich aus einem Guss, so dass auch künstlerisch keine Ungereimtheiten auftreten. Immerhin kann man das Geschehen auch so verstehen, ohne den Vorgänger zu kennen.
„Conan: Kampf um die Schlangenkrone“ bietet in erster Linie ein amüsantes Aufeinandertreffen der Kultur des Barbaren mit der modernen Welt, ihren Tücken und natürlich auch Helden; dazu kommt eine actionreiche Sword- & Sorcery-Handlung, die keine Wünsche offen lässt.