World of Warcraft: Streifzug durch Azeroth - Die östlichen Königreiche (Buch)

World of Warcraft: Streifzug durch Azeroth - Die östlichen Königreiche
(World of Warcraft: Exploring Azeroth - The Eastern Kingdoms, 2020)
Autorin: Christie Golden
Übersetzung: Tobias Toneguzzo, Andreas Kasprzak
Panini, 2020, Hardcover, 128 Seiten, 29,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

In seiner langen Geschichte als Online-Game kann „World of Warcraft“ mit einer inzwischen sehr ausgefeilten Hintergrundwelt aufwarten, die mit einer langen Historie aufwarten kann und diesich inzwischen auch ordentlich weiterentwickelt hat. Grund genug, endlich einmal Hintergrundbände in Buchform herauszubringen, die all dies auf atmosphärische Art beleuchten soll.


Im Auftrag ihres Königs Anduin sind der Meisterspion Mathias Shaw und Kapitän Finn Schönwind unterwegs, um die Welt zu erkunden und alles an Wissen zusammezutragen, das sie finden können - sei es nun Solches über Orte und ihre Vergangenheit, oder aber auch Völker und einzelne Personen. Der Leser kann an diesen Berichten und Tagebuch-Aufzeichnungen, die zudem noch mit weiteren Anmerkungen und Nachträgen versehen sind, natürlich teilhaben.

Wie erwartet, stehen natürlich erst einmal die östlichen Königreiche im Mittelpunkt der Erkundungen, denn schließlich ist es wichtig, mehr über die unmittelbare Umgebung der eigenen Heimat zu erfahren und dabei so Einiges an lange vergessenem Wissen auszugraben.


Langjährige Fans werden mit Sicherheit den einen oder anderen Schauplatz und das ein oder andere Ereignis aus vergangenen Kampagnen wieder erkennen: selbst die allerersten Entwicklungen, die mittlerweile wohl nur noch Legende sind, werden zumindest erwähnt.

Der Text ist wie eine Sammlung aufgebaut, die vermutlich auch jemand auf Reisen so schreiben würde. Der Blick ist dabei natürlich auf das Wesentliche gerichtet: in erster Linie auf die Geheimnisse und Artefakte, die unter Umständen auch der eigentlichen Heimat gefährlich werden könnten.

Dabei ist der eigentliche Bericht sehr nüchtern gehalten; ein wenig frecher und augenzwinkernder sind da schon die Kommentare, die von einer anderen Person stammen. Ebenso wie die Markierungen, die immer wieder die angenehm gestalteten Seiten des Bandes durchziehen.

Illustrationen runden das Ganze ab - dabei sollte man allerdings keine aufwendigen Werke erwarten, sondern eher Skizzen, wie man sie auch in jedem altertümlichen Reisetagebuch finden würde. Die beiden Autoren sind ja durchaus Forscher, wenn auch auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Wie viele aktuelle Geheimnisse verraten werden, sei dahingestellt, aber zumindest erhält der Leser einen netten Einblick in das, was mittlerweile abgeschlossen ist. Ob man viel Freude an der Lektüre hat, wenn man kaum etwas über Azeroth weiß, das muss dann jeder wohl selbst für sich entscheiden. Das eine oder andere kann man sicherlich als Anregung für eigene Rollenspiele im kleinen Kreis nehmen, auch wenn dabei kaum etwas in die Tiefe geht und nicht einmal Pläne vorhanden sind.

Alles in allem ist „World of Warcraft: Streifzug durch Azeroth - Die östlichen Königreiche“ ein netter Hintergrundband für die Fans, die etwas mehr über die Welt, wie sie einmal war, erfahren möchten und zugleich ein paar Anregungen für aktuelle Kampagnen finden können, auch wenn diese eher vage sein dürften.