Star Wars: Bürde der Königin, E. K. Johnston (Buch)

Star Wars: Bürde der Königin
E. K. Johnston
(Star Wars: Queen‘s Peril, 2020)
Übersetzung: Mark Winter
Panini, 2020, Paperback, 268 Seiten, 15,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Emily Kate Johnston arbeitete erst als Archäologin und Buchhändlerin, ehe sie das Schreiben für sich entdeckte. Neben eigenen Werken wie „Tausend Nächte aus Sand und Feuer“ verfasste sie aber auch einige Geschichten für das „Star Wars“-Universum, wie „Schatten der Königin“, dessen Vorgeschichte nun in „Bürde der Königin“ erzählt wird.

 

Padme Naberrie ist erst vierzehn Jahre alt, aber sie weiß genau, was sie will. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, die nächste Königin von Naboo zu werden und hart dafür gearbeitet, um die Menschen für sich zu gewinnen.

Als sie tatsächlich ausgewählt wird, macht sie den Erwachsenen schnell klar, dass man sie nicht unterschätzen soll. Schon allein bei der Wahl ihrer „Zofen“ kommt sie auf eine Idee, die keine ihrer Vorgängerinnen je auch nur in Betracht gezogen hat. Denn die Mädchen sollen mehr als ihr nur aufwarten und Gesellschaft leisten.

Und so versammelt sie eine Schar von Mädchen um sich, die es in sich haben, denn jede von ihnen bringt außergewöhnliche Fähigkeiten und spezielles Wissen mit, das sie schon bald zu einem eingeschworenen Team macht, bei der fast jede auch in die Rolle einer anderen schlüpfen kann - besonders wichtig in den stürmischen Zeiten, die die jungen Frauen nun erwartet.


Schon in den Filmen wurde immer wieder deutlich gemacht, dass Padmes Zofen mehr als nur Dienstboten waren, hatten sie in ihrem Hofstaat doch auch wichtige Aufgaben zu erfüllen und konnten sogar in die Rolle der Königin schlüpfen, wenn es notwendig war.

Die Autorin nimmt das jetzt zum Anlass, diese Andeutungen weiter auszubauen und dabei auch noch spannende Geschichten zu erzählen, auch wenn der Ausgang keine Überraschung ist.

Die Handlung konzentriert sich daher eher auf die Vorgeschichte, indem sie zeigt, wie die jungen Frauen einander überhaupt kennengelernt haben und wie sie sich trotz aller Unterschiede sogar anfreundeten. Dabei ist es interessant zu sehen, wie gefestigt die Charaktere schon sind; sie wirken allesamt um etwa fünf Jahre älter, auch wenn gelegentlich schon einmal der Teenager durchschimmert. Aber sie sind wahre Töchter Naboos, haben schon früh eine Berufung für sich gefunden und werden entsprechend ausgebildet - oder sorgen selbst dafür, dass sie sich spezialisieren.

Die Handlung ist vorhersehbar, gerade in den Momenten, wenn die Zeit des ersten Films erreicht ist und ihr Team diversen Belastungsproben standhalten muss. Aber tatsächlich ist bei der Geschichte wohl eher der Weg das Ziel. Der wird mit viel Liebe zum Detail und flott erzählt und verrät ein paar Geheimnisse, die sich nett in den Kanon einfügen und nicht zu viel vorweg nehmen. Die Figuren sind, so wie man sie aus dem Filmen kennt; bei denen, die bisher nur Statisten waren, nutzt die Autorin ihre Freiheiten weiter aus. Dabei bleibt sie sehr zurückhaltend in der Schilderung von Gewalt, so dass auch schon jüngere Mädchen neben den Fans ihren Spaß haben werden.

„Bürde der Königin“ steht für sich allein, kann aber auch als Vorgeschichte zu „Schatten der Königin“ gesehen werden. Die Geschichte ergänzt das Leben von Padme Amidala um eine sehr interessante Zeit, in der die junge Frau erstmals ihre Qualitäten zeigte und dadurch den Weg für das Bild bereitete, das sie in den Köpfen der Zuschauer hinterlassen hat. Der unterhaltsame Roman ist zwar vorhersehbar, weiß aber auch schon jüngere Leserinnen in den Bann zu schlagen.