My next life as Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating Game? 2 (Comic)

My next life as Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating Game? 2
Autor: Satoru Yamaguchi
Titelbild und Zeichnungen: Nami Hidaka
Übersetzung von Carina Dallmeier
Cross Cult, 2020, Taschenbuch, 178 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-354-4

Rezension von Christel Scheja

Dating Games füllen in Japan eine Marktlücke aus, richten sich diese Computerspiele doch bewusst an Mädchen, die weniger an Kämpfen und Action als an romantischen Interaktionen interessiert sind. Liebe ist alles und das große Ziel - mit wem sich das Happy End erfüllt -, das kann man sich oft noch aussuchen. Das inspiriert natürlich auch die eine oder anderen Mangaka, die ihre eigenen Ideen in diesem Umfeld ansiedeln, wie etwa: „My next life as Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating Game?“.

 

Catarina Claes ist sich seit sieben Jahren bewusst, dass ihre Seele nun Teil eines Szenarios ist, das sie sehr gut aus einem der Dating-Games kennt. Sie ist ausgerechnet in der Rolle der Gegenspielerin gelandet, die am Ende so oder so böse enden wird - sei es, dass sie einer der Helden umbringt oder man sie ins Exil verbannt.

Dieses Schicksal will das Mädchen nun von sich abwenden und tut alles, um nicht so zu enden. Das bedeutet auch, dass sie jetzt wo die Akademie ansteht, in der ihre magischen Kräfte geschult werden sollen, genau das nicht tun darf, was ihr vorgegeben ist.

Tatsächlich bemüht sie sich eher, sich mit der strahlenden Heldin Maria Campbell anzufreunden und sie vor den anderen zu beschützen und sich auch mit dem einfachen Leben anzufreunden. Aber kann sie das auf Dauer durchhalten?


Tatsächlich folgt Catarina einem logischen Schluss. Wenn sie nicht die gemeine Gegenspielerin werden will, dann muss sie zur Freundin der Heldin werden. Und das hilft tatsächlich, ihr die Augen zu öffnen. Sie trennt nun ihr Spielwissen von der Realität, der sie unterworfen ist und erkennt so, dass Maria eigentlich sehr nett und hilfsbereit ist, eine gute Freundin mit einem liebenswerten Wesen sein kann.

Und das prägt sie nachhaltig, lässt sie nicht mehr ganz so fies erscheinen, auch wenn am Ende angedeutet wird, dass das nicht unbedingt gerne gesehen ist - und das ist die Spannung, die die Light-Novel-Adaption in den nächsten Band mitnimmt.

Ansonsten bietet die Geschichte alles, was man auch aus vergleichbaren Geschichten für Mädchen kennt: Romantische Gefühle entwickeln sich neben Freundschaft und Rivalitäten. Gleichzeitig hinterfragt die Hauptfigur aber auch das System, in dem sie gefangen ist.

Die Handlung ist zwar lebhaft aber ohne wirkliche Gefahren und Action. Sie benutzt viele Elemente aus dem Schulalltag, ohne den Unterricht zu thematisieren.

Der Biss des ersten Bandes ist etwas weg, dafür setzt die Serie jetzt mehr auf menschliche Interaktion. Auch die Klischees der Dating-Games werden weiterhin schön untergraben, indem ein paar realistische Entwicklungen eingebaut werden.

„My next life as Villainess: Wie überlebe ich in einem Dating-Game?“ bleibt aber vor allem ein romantischer Fantasy-Mangas mit einem ordentlichen Schuss Humor, der ein paar Klischees nett auf die Schippe nimmt, gerade weil das Abenteuer einmal aus der Sicht der Gegenspielerin erzählt wird, die großes Interesse daran hat, eben nicht mies zu enden.