Laid-Back Camp 2 (Comic)

Afro
Laid-Back Camp 2
Übersetzung: Stefanie Probst
Cross Cult, 2020, Paperback, 178 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-322-3

Rezension von Christel Scheja

„Laid-Back Camp“ beschäftigt sich mit einem Thema, das durch Corona wieder ein wenig mehr in Mode kommt, was aber dennoch niemanden dazu verleiten dürfte, das zum Hauptthema seiner Geschichten in der westlichen Welt zu machen. In Japan sieht das ein wenig anders aus.


Nadeshkio ist dank der eigenwilligen Rin auf dem Geschmack gekommen, auch im Winter campen zu gehen. Sie schließt sich deshalb dem Outdoor-Club an, der bisher nur dahin dümpelte, durch ihre Anregungen aber jetzt richtig in die Gänge kommt.

Man steht in lockerem Kontakt mit Rin, die immer wieder mit gutem Beispiel voran geht. Aber ein gemeinsames Treffen an einem besonders schönen See steht unter einem schlechten Stern. Auch das Grillen im Winter ist nicht gerade ohne Tücken, aber umso leckerer.


Auch dieser Band dreht sich um das Campen, das in Japan scheinbar dazu gehört, um der Natur möglichst nahe zu kommen, Zwar erreicht man die entsprechenden Zielen meistens motorisiert, aber dann gibt es kein Halten mehr.

Natürlich fühlen sich auch nur wenige Japaner im Winter dazu geneigt, die warme Wohnung gegen ein Zelt und einen Schlafsack einzutauschen - doch die Künstlerin ist unermüdlich dabei, zu erklären, wie das dann doch noch Spaß machen kann und was man tun kann, um sich die Zeit auch kulinarisch zu versüßen.

Dabei erklärt die Geschichte eine Menge; die Erlebnisse, die die Mädchen haben, sind dann doch eher harmlos. Auch die Bedrohungen sind vollkommen ausgeblendet, ebenso wie die Gefahren, aber vielleicht wird das später einmal Thema werden. Jetzt hebt die Künstlerin die Dinge hervor, die das Campen so erlebenswert machen: die unvergesslichen Eindrücke in der Natur ebenso wie die Momente, in denen man sich selbst mit Essen verwöhnt. Die Landschaft und die Infrastruktur Japans geben das gut her.

Der Realismus sei einmal dahin gestellt - die Autorin konzentriert sich immer noch ganz auf die schönen und guten Seiten und sorgt dafür, dass die Probleme auch schnell gelöst werden und die Begegnungen nett und hilfreich bleiben, lockert das Geschehen zudem noch mit einer Prise Humor auf.

Alles in allem hat die Geschichte ihren Reiz und dreht sich auch ein wenig um Freundschaft und Gemeinschaft, aber dennoch gehört der Titel zu denen, bei dem man schon für das Thema offen sein muss. Daher ist „Laid-Back Camp“ vermutlich nur für eine kleine Gruppe von Leserinnen und Leser interessant, die offen für solche kleinen Abenteuer sind und keine Romanzen erwarten.