Peanuts 14: Lauf um dein Leben, Charlie Brown (Comic)

Charles M. Schulz
Peanuts 14
Lauf um dein Leben, Charlie Brown
Zeichnungen: Robert Pope
Übersetzung: Matthias Wieland
Cross Cult, 2020, Paperback, 100 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96658-097-7

Rezension von Christel Scheja

Der hier vorliegende Band sticht ein wenig aus den anderen „Peanuts“-Veröffentlichungen heraus. Denn nicht nur, dass eine alte TV-Episode adaptiert wird und der Band nur mit diesem einen Abenteuer gefüllt wird, die jungen Helden verlassen auch ihr vertrautes Umfeld. 

 

Es sind Sommerferien. Anstatt sie zu Hause zu verbringen, werden die Kinder aus der Nachbarschaft diesmal in eines der berühmt-berüchtigtes Sommercamp geschickt. In der Natur sollen sie lernen, was Orientierung und Kameradschaft bedeutet.

Nicht alle teilen den Enthusiasmus von Charlie Brown, der hofft, sich da endlich einmal beweisen zu können. Auch sein Hund Snoopy nicht.

Tatsächlich wird der Aufenthalt im Camp zu einer ziemlichen Herausforderung für alle - auch bei den Mädchen. Drei Rüpel machen das Leben in der eigentlich angenehmen Umgebung schwer. Aber eines will Charlie jetzt nicht: aufgeben und wieder dabei das Gesicht verlieren.

Und auch andere lernen diesmal mehr über sich, als ihnen lieb ist.


Ältere Leser haben sie noch gesehen, die zumeist halbstündigen Specials, die gelegentlich im Fernsehen liefen und ein längeres Abenteuer mit den Peanuts präsentierten, so wie das hier in einen Comic umgesetzte.

Dadurch ist die Dynamik und Erzählweise natürlich eine andere; die jungen Helden werden nicht mehr nur in absurde Situationen gestürzt, die nach der Pointe keine Auswirkungen mehr haben, sondern müssen auch mit den Konsequenzen leben. So wie es Charlie und seine Freunde durchmachen müssen, als sie einmal vor den Rüpeln den Schwanz einziehen. Die werden zwar recht dümmlich dargestellt, sprechen aber ein heute auch immer noch aktuelles Thema an. Die Handlung lässt es aber nicht zu, dass irgendetwas davon in die Tiefe geht.

Tatsächlich bekommt jeder bekannte Charakter, einschließlich Snoopy und Woodstock, den Moment in dem er oder sie glänzen kann; viele Dinge ändern sich auch nach dem Sommercamp aber nicht.

Die Umsetzung ist jedenfalls werkgetreu und so humorvoll wie auch lustig, wie man es von der Vorlage kennt. Sie dürfte bei den Erwachsenen Erinnerungen wecken und die jungen Leser vor allem amüsieren.


Auch in diesem ungewöhnlichen Band, in dem diesmal nur ein Abenteuer erzählt wird, erfüllen die Peanuts ihre Aufgabe, die jungen und jung gebliebenen Fans zu unterhalten und dabei auch noch auf sehr einfühlsame Weise Botschaften um Freundschaft und Gemeinschaft zu vermitteln. Veraltet wirkt die „Rasselbande“ vielleicht in ihrem Aussehen, in der Geschichte bleibt sie zeitlos.