Rainer Wekwerth: Gegen die Zeit - Beastmode 2 (Buch)

Rainer Wekwerth
Gegen die Zeit
Beastmode 2
Titelbild: Alexander Kopainski
Planet!, 2020, Paperback mit Klappenbroschur, 320 Seiten, 17,00 EUR, ISBN 978-3-522-50631-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Sie wurden vom amerikanischen Präsidenten ausgesandt, als er nicht weiter wusste. Fischschwärme verschwanden spurlos, ein Tor zu einer anderen Dimension schien sich mitten im Meer geöffnet zu haben. Der Welt drohte eine Hunger-Katastrophe vernichtenden Ausmaßes.

Im ganzen Land suchte und fand der Geheimdienst SCF Bewohner, der anderen, der ungewöhnlichen Art: Ein am ganzen Körper tätowierter Knacki, der die Zeit anhalten kann; eine Blondine, deren Körper zur Hälfte eine Maschine ist; ein Junge, der einen unsichtbaren Schutzengel hat; eine alt-ägyptische Göttin und ein vor zwei Jahrhunderten beschworener Dämon - sie sollten in eine geheimnisvolle Blase eintauchen und das Geschehen mit allen Mitteln stoppen.

Durch das Dimensionstor gelangten die Fünf im ersten Teil tief in die Vergangenheit - und fanden sich im alten Ägypten und zur Zeit der Französischen Revolution wieder.

Nun machen sie sich auf in die Schweiz zur CERN-Forschungsstation, dann ins Jugendheim - zunächst einmal müssen unsere Agenten schließlich dafür sorgen, dass sie ihre besonderen Kräfte überhaupt erhalten. Dann geht es in die Zukunft - hier finden sie nicht nur den Grund für das Verschwinden der Meeresbewohner, sie stoßen auch auf eine Erde, die nicht mehr wirklich lebenswert ist…

Die fünf Jugendlichen, die die Welt retten sollen, kommen dabei weder mit sich, noch mit ihren Gefühlen klar. Animositäten, emotionale Anziehung und die Suche nach dem eigenen Platz in der Welt belasten sie zusätzlich. Wird es ihnen allen Widerständen zum Trotz gelingen, die Welt zu retten?


Superhelden-Sujets sind nicht unbedingt mein Fall. Doch vorliegend erwarten uns keine Menschen in farbenprächtigen Trikots, die über den Himmel jagen und ganze Hochhäuser als Wurfobjekte nutzen, sondern Menschen (inklusive einer Göttin und eines Dämons), die alle so ihre liebe Mühe miteinander und mit ihrer Umwelt haben. „Ausgestoßene“ trifft die Sache eher als gefeierte Helden, zumal die Öffentlichkeit natürlich so gar nichts von ihrem Auftrag wissen darf.

Dem Autor geht es auch darum, seine Leser zu Toleranz gegenüber Anderen zu ermutigen. daneben macht er sich für gelebten Umweltschutz stark - ergo werden auch ernste Themen angesprochen. Verpackt hat der Autor diese in eine temporeiche Handlung. Mit jeder Menge Dramatik ausgestattet, geht es in der Jetztzeit wie auch in der dystopischen Zukunft darum, das Ziel zu erreichen - allen Widerständen zum Trotz.

Dass der Autor hier erneut Elemente des Gruselromans mit Zeitreisen, Göttern und PSI-Gaben mixt, macht den Plot ein wenig arg abwechslungsreich um nicht zu sagen chaotisch, sorgt aber auch dafür, dass keine Langeweile aufkommt.

Die jugendlichen Handelnden - wie erwähnt sind nicht alle Menschen - bieten sich für die Zielgruppe als Identifikationsfiguren an und machen dem Leser ein Eintauchen in den Plot einfach. Allerdings sollte man den ersten Teil gelesen haben, sonst wird man der manches Mal in sich nicht ganz logischen Handlung nicht ohne Weiteres folgen können.

So ist dies ein etwas überfrachtet wirkender zweiter Teil, der die Erwartungen erfüllt, gut unterhält und spannend zu lesen ist.