Thariot: Exodus 9414 - Der dunkelste Tag (Buch)

Thariot
Exodus 9414 - Der dunkelste Tag
Tor, 2020, Paperback, 380 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-596-70038-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Gunther Barnewald

Der vorliegende Roman ist die direkte Fortsetzung von „Exodus 2727 - Die letzte Arche“.


Die Geschichte spielt auf gigantischen Raumschiffen, welche befruchtete menschliche Eizellen zu fernen, bewohnbaren Planeten transportieren sollen. Allerdings spielt die Handlung nicht alleine auf dem Siedlungsraumschiff „USS London“ (wie der erste Band), sondern wechselt ab zwischen diesem Schiff und der „USS Boston“, auf der Jazmin Harpers „Androidenbruder“ reist. Zudem gibt es einen dritten Handlungsstrang, der sich jedoch bald mit dem neuen zweiten vereint.

Während Jazmin und ihr Partner Denis im Jahre 9414 versuchen, zur Erde zurück zu reisen und dabei von einer Gravitationsfalle genarrt werden, gelingt es Maximillian Harper, einer ähnlichen Falle zu entkommen und mit 200 Jahren Verspätung tatsächlich den Planeten Cygnus zu erreichen. Dort siedeln jedoch bereits Menschen und Max und seine Leute werden äußerst unfreundlich und ablehnend empfangen und sogar verhaftet...


Leider ist die Fortsetzung der doch recht spannenden Geschichte des ersten Bandes eher etwas mau und beliebig geraten. Zwar trägt einen die Erzählung durch das Buch bis zum Schluss, aber vom Hocker reißt sie den Leser nicht wirklich. Dazu kommen Logiklöcher größeren Ausmaßes, vor allem was die „Androidenschwangerschaft“ oder auch das äußerst beliebige Umladen von menschlichem Bewusstsein in andere Körper anbelangt. Zudem fehlt der spannende kriminalistische Plot des ersten Bandes, da der Leser die meisten Geheimnisse nun kennt. Hier gelingt es dem Autor leider nicht, gleichwertig packende neue Handlungsverwicklungen herzustellen. Ebenfalls enttäuschend ist, dass man über Cygnus, dessen Besiedelung und seine Bewohner fast nichts erfährt, die Handlung dort zu keinem Zeitpunkt spielt.

Wer den ersten Band gelesen hat, will nun sicher zurecht wissen, wie die Geschichte endet. Wer noch nicht zum ersten Buch gegriffen hat, der muss es aber leider nun auch nicht unbedingt tun, denn dazu ist die Fortsetzung zu schwach geraten. Schade eigentlich, denn viele Space Operas werden heutzutage nicht mehr veröffentlicht!

Kein schlechtes, aber leider auch kein besonders gutes Buch, eher sehr durchschnittlicher Durchschnitt.