Lesley Livingston: Verrat oder Triumph - Gladiatorin 2 (Buch)

Lesley Livingston
Verrat oder Triumph
Gladiatorin 2
(The Defiant, 2018)
Übersetzung: Silvia Schröer
cbt, 2020, Taschenbuch, 444 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-3 570-31297-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

In ihrer Reihe „Gladiatorin“ erweckt Lesley Livingston die Welt des alten Rom wieder zum Leben und greift ein Thema auf, das früher unmöglich schien, seit einigen Jahren aber durch archäologische Funde bewiesen ist. Es gab Gladiatorinnen - nicht viele, aber auch Frauen haben in der Arena und im Kampf ihr Leben riskiert.

 

Fallon war einst eine keltische Prinzessin, doch Intrigen sorgten dafür, dass sie ihre Heimat verlassen musste und dann auch noch in die Hände von Sklavenhändlern geriet. So kam sie in den „Ludus Achillea“ und erlebte dort nach einigen Monaten eine Überraschung. Denn die Leiterin desselben - nur noch Julius Caesar, dem Besitzer unterstellt -, ist ihre eigene Schwester Sorcha.

Fallon findet Geschmack an dem Leben in der Arena und viele Freundinnen, nachdem sie die Intrigen beseitigen konnte. Doch nun bedroht eine neue Gefahr die Gemeinschaft der Kämpferinnen, denn ein Patrizier hat es auf sie abgesehen, nun da Caesar gerade auf einem Feldzug weilt. Und so kommt es wie es kommen muss: Ein Angriff zwingt die Gladiatorinnen einen ganz eigenen Weg zu gehen, wenn sie das falsche Spiel des Patriziers und der blutgierigen Söhne von Dis überleben wollen.


Man merkt schon, dass der Roman der Mittelband einer Trilogie ist, denn er schließt ziemlich genau an den ersten Teil an und schreibt die Ereignisse weiter. Auch wenn das Ende halbwegs in sich geschlossen zu sein scheint, wird man das Gefühl nicht los, als ob noch mehr passieren würde.

Aber noch ist es nicht soweit. Fallon genießt ihre Gemeinschaft, ist froh, dass Nyx ihre schärfste Rivalin, innerhalb und außerhalb der Arena nicht mehr da ist und genießt ihr Leben als Victrix. Viele der anderen Gladiatorinnen sehen zu ihr, was sich auch bemerkbar macht, als die jungen Frauen aus ihrem Heim vertrieben werden und in eine schwierige Lage geraden.

Das Abenteuer nimmt Fahrt auf, als sie dann auch noch einen Abstecher nach Sardinien machen müssen, um jemanden zu retten und dort die Kraft zu finden, gegen ihre Widersacher zu kämpfen.

Zugleich wird auch die Intrige deutliche, die schon im ersten Band zu erkennen war. Wer sich ein wenig in der Geschichte auskennt, der ahnt, vor welchem Hintergrund die Handlung spielt und wie sie enden muss - aber die Helden dürfen noch tun, was sie können, um das Unheil aufzuhalten.

Alles in allem setzt die Geschichte auf ein actionreiches Abenteuer, das das Leben der Gladiatorinnen interessant nachzeichnet, Freundschaft und nicht zuletzt auch eine immer intensiver werdende Romanze zwischen Fallon und ihrem römischen Verehrer. Gerade die richtige Mischung für junge Leserinnen.

Wie auch schon der erste Band von „Gladiatorin“ ist auch „Verrat oder Tod“ kurzweilig und unterhaltsam geschrieben. Die Autorin bindet historischer Fakten und Erkenntnisse angemessen ein, erlaubt sich aber auch zugunsten des Abenteuers einige Freiheiten, die das Lesevergnügen nicht schmälern sondern vertiefen und auch neugierig auf den letzten Band machen.