Star Trek Picard: Countdown (Comic)

Star Trek Picard: Countdown
(Star Trek Picard: Countdown, 2020)
Text: Kirsten Beyer & Mike Johnson
Zeichnungen: Angel Hernandez
Titelbild: Jim Salvati
Übersetzung: Stephanie Pannen
Cross Cult, 2020, Paperback, 100 Seiten, 16,00 EUR, ISBN 978-3-96658-093-9

Rezension von Christel Scheja

Auch wenn der Film-Reihe im Moment kein Glück beschieden ist, „Star Trek“ lebt dennoch in Serien-Form weiter, denn gerade die Streamingdienste sehen das große Potential, dass das Franchise bietet. Mit „Star Trek Picard“ wagt man zudem, Abenteuer um den zweiten ikonischen Captain der Enterprise zu erzählen, auch wenn dieser es inzwischen schon lange nicht mehr ist. „Countdown“ greift einen weiteren Aspekt der Tragödie auf, die Picard dazu brachte, zwanzig Jahre vor der Fernsehserie die Sternenflotte zu verlassen.

 

Admiral Picard ist fest entschlossen, so viele Lebewesen wie möglich zu retten, nun da sich die Sonne der Hauptwelt des Romulanischen Imperiums bald in eine Supernova verwandeln wird.

Während auf dem Mars unzählige Transportschiffe gebaut werden, ist er aber schon jetzt unterwegs - nachdem er die offizielle Erlaubnis der romulanischen Regierung bekommen hat -, Welten zu evakuieren, wie etwa die Kolonie auf Yuyat Beta, die eine besondere strategische Bedeutung für das Eomulanische Imperium hat.

Schon bald zeigt sich allerdings, dass nicht alle mit der Entscheidung des Senats einverstanden sind und zugleich auch, dass nicht alle Wesen als gleichwertig angesehen werden. Picard und seine Crew von der „U.S.S. Verity“ geraten so unbewusst zwischen die Fronten und Machenschaften des Tal-Shiar.


Da die erste Staffel der Serie unter anderem auch sehr viel mit diesen Aspekten der romulanischen Kultur zu tun hat, bietet sich in den Prequels an, auch einmal das Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Sichtweisen zu dokumentieren, die immer noch zwischen den Bewohnern des Imperiums und der Föderation bestehen. Denn die Führungsschicht der Kolonie ist so wie man es von den Romulanern erwartet: Sie sehen sich als die Krone der Schöpfung an und auf alle anderen herab, die quasi nicht ihren technologischen oder kulturellen Stand haben.

Das ist für Picard natürlich ein No-Go, und so kommt es, wie es kommen muss. Gleichzeitig erfährt man ab diesem Zeitpunkt, wie zwei andere Personen aus seinem persönlichen Umfeld zu ihm gekommen sind.

Wie immer ist die Geschichte spannend umgesetzt und nett gezeichnet, die Figuren aus der Serie selbst sind gut zu erkennen und man erfährt auch ein wenig mehr über das Verhältnis des Admirals zu seinem Ersten Offizier, der ja später auch noch eine wichtige Rolle spielen wird. Die Handlung selbst ist überschaubar, wird aber flott mit ein paar Überraschungen und ohne besondere Längen in Szene gesetzt und zu einem angemessenen Ende geführt.

Alles in allem kann „Star Trek Picard: Countdown“ sich sehen lassen, ist die Geschichte doch durchaus eine nette Ergänzung zur Vorgeschichte der Fernsehserie, die die Kontinuität nicht stört, aber auch ein paar der Nebenfiguren besser beleuchtet und begründet, warum sie dem Admiral treu geblieben sind.