Anne Troja: Rheanne - An Bord der Adlerschwinge (Buch)

Anne Troja
Rheanne - An Bord der Adlerschwinge
Ein Fall für Ritterin Rheanne 1
Blanvalet, 2019, Taschenbuch, 316 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-7341-6185-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die 1992 geborene Anne Troja studierte in Potsdam Germanistik und Geschichte. Gleichzeitig begann sie zu schreiben; sie begeistert sich für Downhill-Fahren und Stephen King. Heute lebt sie mit ihrem Mann und Sohn in Berlin. Mit „An Bord der Adlerschwinge“ startet sie ihre Reihe „Ein Fall für Ritterin Rheanne“.


Rheanne ist noch nicht lange eine Ritterin der Ersten Präsenz von Heptagon. Dementsprechend nimmt sie ihren Auftrag auch sehr ernst. Sie soll dem Kaiser von Genzabar ein Geschenk bringen, eine Truhe mit ihr unbekanntem Inhalt.

Allerdings ist sie auf der „Adlerschwinge“ nicht gerne gesehen - die meisten Matrosen sehen in ihr ein böses Omen, denn Frauen haben nichts auf Schiffen zu suchen. Und als ob der Aberglaube Wahrheit sei, folgt schon bald ein grausamer Mord. Die junge Frau ist gefragt, ihre Unschuld zu beweisen, damit sich der Zorn der Mannschaft nicht über ihr entlädt. Schon bald muss sie erkennen, dass die Mächte, die am Werk sind, ihre bisherigen Gegner bei Weitem übertreffen.


Fantasy und Krimi vermischen sich in diesem kleinen Roman, der eine relativ geradlinige Geschichte an einem begrenzten Schauplatz erzählt und lange offen lässt, wer denn nun eigentlich der Täter ist, wobei das hier das eigentlich übernatürliche Element ist. In der Hinsicht kann man schon Vergleiche ziehen, auch wenn die Heldin eher eine aktive junge Frau ist, die zugleich noch eine Menge lernen muss, um ihre Ermittler-Fähigkeiten richtig einzusetzen. Tatsächlich trudelt sie eine Weile ziemlich durch die Handlung und weiß nicht so recht, wo sie anfangen soll, kann sogar weitere Morde nicht verhindern - aber auch das ist in Krimis nichts Neues.

Ansonsten sorgen ein geheimnisvoller Mann und düstere Intrigen im Hintergrund für ein wenig mehr Spannung und bieten auch etwas fürs Herz. Man merkt allerdings deutlich, dass die Geschichte nicht sonderlich in die Tiefe geht und in erster Linie unterhaltsam sein soll, denn außer der Hauptfigur selbst erhält keine der anderen Figuren irgendwie Profil, die meisten sind auf ein paar für die Handlung notwendige Charakterzüge reduziert. Auch das Setting selbst bleibt eher schwammig, so dass man sich nicht sonderlich in die Welt und ihre Magie hineinversetzen kann.

Allerdings ist der Roman flüssig geschrieben und so eine angenehme Lektüre für Reise oder den Strand, gerade wenn man sich nicht sonderlich auf die Handlung konzentrieren möchte.

„An Bord der Adlerschwinge“, der erste Band von „Ein Fall für Ritterin Rheanne“, ist gefällig geschrieben und kurzweilig zu lesen, allerdings keine Geschichte, die unter die Haut geht oder lange im Gedächtnis bleibt, dazu sind die Charaktere und das Geschehen zu oberflächlich.