Andreas Arnold: Fionrirs Reise (Buch)

Andreas Arnold
Fionrirs Reise
Fionrir 1
Titelbild und Innenillustrationen: Norman Heiskel
Reimheim, 2017, Taschenbuch, 336 Seiten, 12,90 EUR, ISBN 978-3-945532-10-2 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Andreas Arnold lebt heute im hessischen Friedberg und ist als Green Blogger, Kolumnist und Autor aktiv. Zwischen 2017 und 2019 verfasste und veröffentlichte der 1976 geborene Autor seine „Fionrir“-Trilogie, die an alle phantasiebegabten Kinder gerichtet ist - oder die, die es werden wollen. Mit „Fionrirs Reise“ führt er in seine magische Welt ein.


Der siebte Geburtstag ist ein aufregender Tag für den jungen Drachen Fionrir, denn nicht nur, dass seine besondere Gabe erwacht, er wird ab jetzt nicht mehr nur als Kind angesehen und von seiner Familie für voll genommen. So seine Vorstellung. Der Schock ist allerdings groß, als sein erstes Geschenk ausgerechnet ein Menschenmädchen ist: Prinzessin Quirina, die er ganz alleine fressen darf, um ein richtiger Drache zu werden.

Das entsetzt Fionrir so sehr, dass er mit seinem Opfer aus den Drachenhöhlen flieht. Lieber lebt er in Schimpf und Schande und bringt Quirina sicher nach Hause zurück, als dass er etwas so Schlimmes tut. Dies ist der Auftakt zu einem großen Abenteuer, das dem jungen Drachen jede Menge Erfahrungen einbringt.


Der Autor richtet sich mit seinem Roman an junge Leser zwischen sechs und zehn Jahren, was man auch an der bewusst einfach und eingängig gehaltenen Sprache erkennt. Obwohl Fionrir und Quirina in einem Märchenreich leben, geht es manchmal in ihren Dialogen recht modern zu - aber das macht die Umgebung umso vorstellbarer. Die Handlung ist klassisch, spult viele der Begegnungen und Konflikte ab, die erfahrene Leser schon sehr lange kennen, und setzt auf kleine Episoden und kurze Kapitel, die man auch schon einmal an einem Abend lesen kann.

Freunde und Feinde sind kindgerecht ausgearbeitet, selbst die gefährlichen Drachenjäger oder ein schurkischer Wanderkrämer sind nicht wirklich Monster, auch wenn sie immer vom Töten reden. Dem Autor geht es in erster Linie darum, moderate Spannung zu erzeugen, um die Handlung angemessen voran zu treiben. Kleine Andeutungen machen zusätzlich auf die Entwicklungen in der Geschichte neugierig.

Im Vordergrund stehen aber die vielen Charaktere, die man gerne ins Herz schließt, angefangen vom liebenswerten und gar nicht gefährlichen Drachen, der schon in so jungen Jahren genau weiß, was zu tun ist, selbst wenn er einen Schock erlebt. Bis hin zu seinen neuen Freunden, die ein wenig Humor in die Geschehnisse bringen.

Junge aber auch erfahrenere Leser werden ihren Spaß haben, denn der Autor schafft es immer wieder mit den Klischees zu spielen und diese auf den Kopf zu stellen und die Handlung zu einem angemessenen und auch runden Ende zu führen.

Die feinen Illustrationen vertiefen die ohnehin schon vorhandene Atmosphäre und helfen dabei, sich die Figuren noch besser vorzustellen.

„Fionrirs Reise“ ist ein gelungenes Fantasy-Kinderbuch für alle ab sechs Jahren und macht als Auftakt einer Trilogie sicherlich Lust auf die weiteren Bänden. Und auch wer für seine Kindergartenkinder ein unterhaltsames phantastisches Vorlesebuch sucht, sollte einmal einen Blick riskieren, denn es lohnt sich durchaus, die Reihe zu entdecken.