Gruselkabinett 158: Das innerste Licht, Arthur Machen (Hörspiel)

Gruselkabinett 158
Das innerste Licht
Arthur Machen & Marc Gruppe (Script)
Sprecher: Claus Thull-Emden, Patrick Mölleken, Christoph Jablonka u.a.
Titelbild: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2020, 1 CD, ca. 55 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-7857-8158-6

Rezension von Christel Scheja

Nach „Der gewaltige Gott Pan“ erscheint nun mit „Das innerste Licht“ eine weitere Geschichte von Arthur Machen (1863-1947), der sich vor allem durch elegant geschriebene und subtile Schauer-Geschichten auszeichnete, deren Grauen sich erst nach und nach entfaltet.


Der Schriftsteller Dyson hat einen Blick für das Geheimnisvolle und Außergewöhnliche, deshalb horcht er auch auf, als er vom Tod der schönen Agnes Black hört, die lange Jahre mit einem verschrobenen Wissenschaftler verheiratet war. Denn die Begleitumstände sind mehr als grausam, ist das dahinterstehende Verbrechen doch ein anderes, als von Polizei und Öffentlichkeit vermutet. Denn wieder einmal wurden schreckliche Grenzen überschritten.

 

Und da schlägt die Geschichte in die gleiche Kerbe wie „Der gewaltige Gott Pan“, denn auch hier ist der Mann die treibende Kraft, der daran arbeitet, moralische und ethische Grenzen außer Acht zu lassen um sein Ziel zu erreichen.

Sein Vorhaben gelingt zwar, wenn auch zu einem sehr hohen Preis, den er sich vermutlich nicht so vorgestellt hat und in den Abgrund stürzt – wie, das wird in der Geschichte konsequent aber auch nach und nach erst enthüllt, so dass die Spannung aufrechterhalten bleibt.

Wie immer ist die Adaption sehr sorgfältig gemacht, fängt den Lokal- und Zeitkolorit angemessen ein, ebenso wie den Wahn des Forschers und die Haltung der Gesellschaft als Stück für Stück herauskommt, was eigentlich geschehen ist. Einige Fragen bleiben unbeantwortet, aber das macht wohl gerade den Reiz aus.

Wieder zeigen sich die Sprecher sehr ambitioniert und sind mit Freude dabei, sie setzen das Geschehen auf nachvollziehbare Weise um und fesseln durch ihre Spielfreude; auch die Sound-Effekte und die Musik passen mehr als gut dazu.

„Das innerste Licht“ ist ein solides Werk der „Gruselkabinett“-Reihe und bietet genau das Grauen, das man von der Handlung erwartet, gerade wenn man schon die andere Geschichte von Arthur Machen kennt. Auch hier werden wieder Grenzen überschritten und der Grusel elegant aber böse in Szene gesetzt.