Guin-Saga 1 (Comic)

Kaoru Kurimoto
Guin-Saga 1
(Guin-Saga, Vol 1, 2007)
Aus dem Japanischen von John Schmitt-Weigand
Titelbild von Naoyuki Kato, Zeichnungen von Hajime Sawada
Panini, 2010, Taschenbuch, 172 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-86201-008-1

Christel Scheja

Bereits seit 1979 schreibt Kaoru Kurimoto an ihrer epischen Fantasy-Saga um den verfluchten Krieger Guin, der dazu verdammt ist, mit dem Kopf eines Leoparden durch die Welt zu ziehen. Im Heimatland Japan sind bereits hundert Bände erschienen, in Amerika und Deutschland nicht einmal sechs Folgen. 2007 wurden diese ersten Bände auch in eine sechsbändige Mangaserie umgesetzt.

Erzählt wird die Geschichte von Rinda und Remus, den königlichen Zwillingen von Parros, die im letzten Augenblick vor den feindlichen Truppen aus dem Reich Mongaul geflohen sind. Diesen ist es endlich gelungen, die Hauptstadt zu stürmen. Neben den Szenen des Krieges haben die Kinder auch die Ermordung ihrer Eltern als bittere Erinnerung mitgenommen, ehe sie die Magie aus Parros in einen fernen Wald entrückt. Während der zarte Remus eher mit dem Schicksal hadert, ist die mutige Rinda nicht gewillt so einfach klein beizugeben. Aber auch sie akzeptiert die Hilfe des geheimnisvollen Kriegers Guin, der plötzlich auftaucht und sie beschützt. Gemeinsam ziehen die drei weiter, auf die Festung Stafalos zu, wo sie hoffen, Hilfe und Unterstützung zu finden. Doch auch die Feinde aus dem Reich Mongaul ruhen nicht. Sie schicken einen ihrer besten Heerführer aus, um die Zwillinge zu fangen und alarmieren auch den Grafen Vanon, der mehr als gerne bereit ist, falsches Spiel mit den Kindern zu treiben.

Der Manga deckt etwa die Hälfte des ersten Romans ab. Er hält sich sehr dicht an die Handlung und weicht auch nicht sonderlich von den Dialogen ab. Dennoch wirkt die Geschichte im Comic viel stimmiger und atmosphärischer als nur als reiner Text, da hier nicht so sehr auffällt, das im Prinzip bekannte Handlungsmuster abgespult werden, die man auch schon aus westlichen Geschichten kennt. Tatsächlich merkt man gerade an den verwendeten Klischees wie alt die Geschichte ist, nutzt der Manga doch vertraute Archetypen der Sword & Sorcery und spult eine – dem erfahrenen Leser – sehr bekannte Geschichte ab, die trotzdem immer noch funktioniert.

Auch wenn die „Guin-Saga“ den Künstler von „Berserk“ inspiriert haben mag, die Geschichte selbst ist zwar sehr actionreich und voller Kämpfe, spart sich aber besondere Grausamkeiten, so dass auch jüngere Leser ihren Spaß an der Geschichte haben können.

Alles in allem bietet die „Guin-Saga“ interessante Unterhaltung für alle Fantasy-Fans, die von epischen Abenteuer-Geschichten nicht genug bekommen können und es auch nicht so brutal und horrorlastig wie in „Berserk“ haben müssen.