Gabriel Burns 35: Das Haus der Seele (Hörspiel)

Volker Sassenberg
Gabriel Burns 35
Das Haus der Seele
Sprecher: Jürgen Kluckert, Hans Paetsch, Bernd Vollbrecht, Ernst Meincke, Bianca Krahl, Björn Schalla, Mario von Jascheroff und andere
Titelbild von Ingo Masjoshusman
Musik von Matthias Günthert und Volker Sassenberg
Folgenreich, 2010, 1 CD, ca. 53 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-8291-2378-5

Christel Scheja

In der 35. Episode werden die Ereignisse aus der vorhergehenden Folge wieder aufgegriffen – das beweist auch das Bild, von dem nicht mehr nur die Augen, sondern auch Nase und Mund zu sehen kann. Die Handlung in Indien wird fortgeführt.

Gabriel Burns ist aus dem Zwischenreich, in das es ihn verschlagen hat, zurück, wenn auch nicht körperlich. April, die Tochter des Religionsforschers Steward Carradine, dient ihm als Anker in die irdische Welt, nachdem er sie vor den Zaubern des bösartigen Mahesch gerettet hat. Derweil sind Mr. Bakerman, Joyce Kramer und Larry Newman nach Indien gekommen, um dort nach einem der fahlen Orten zu suchen. Sie finden Unterstützung in dem Magier Julien Cardieux und den Carradines, die mit den Mythen der Region mehr als vertraut sind und so zu wertvollen Führern werden. Doch in der zerfallenen Stadt im Dschungel werden sie nicht nur von einem unerbittlichen Monsunregen gequält, sondern müssen auch gegen einen Rashasa kämpfen. Dabei werden Joyce und Larry von der Gruppe getrennt. Alleine machen sie sich auf die Suche nach den Sadhu-Mönchen, die hier ihren unheiligen Ritualen nachgehen. Sie ahnen nicht, dass sie sich in größte Gefahr begeben. Deshalb sieht Steven Burns die Stunde gekommen, in der er sich seinen ehemaligen Gefährten offenbaren muss. Und das ist auch gut so, denn das Verhängnis lauert schon ganz in ihrer Nähe.

Um diese Folge zu verstehen muss man nicht nur die davor kennen sondern am besten die ganze Serie, denn die Autoren setzen mittlerweile so viel voraus, dass ein Neueinstieg fast unmöglich ist. Denn es wird kaum klar, in welcher Beziehung die Figuren zueinanderstehen und Begriffe wie „Fahle Orte“ oder gar die Mythologie, die hinter allem steht, werden nicht erklärt. Und auch wenn man von Anfang an dabei war, beginnt man sich zu fragen, warum die Handlung nur so langsam vorankommt und sich lieber in metaphysischen Dialogen und der Schilderung von Brutalitäten verliert, als weitere Geheimnisse zu enthüllen, die die Geschichte voranbringen. Hier täte eine kleine Kehrtwendung Not, sonst könnten auch altgediente Hasen die Lust verlieren der Serie zu folgen. Ansonsten sind Musik, Soundeffekte und Sprecher natürlich wieder vom Feinsten was der Markt zu bieten hat und ausgezeichnet aufeinander abgestimmt, so dass in diesem Fall keine Wünsche offen bleiben.

Zwar setzt „Das Haus der Seele“ die Ereignisse aus „Ich weiß, was Angst ist“ gelungen fort, verliert sich allerdings zu sehr in nebensächlichen Details und schwer zu verdauenden, kryptischen Dialogen, so dass es nicht immer leicht ist, dem Geschehen zu folgen.