Ayanashi 4 (Comic)

Yukihiro Kajimoto
Ayanashi 4
Übersetzung: Burkhard Höfler
Cross Cult, 2020, Paperback, 256 Seiten, 10,00 EUR, 978-3-96433-231-8

Rezension von Christel Scheja

Die Oberfläche ist unbewohnbar, so dass sich die Menschen tief unter die Erde in Höhlen zurückgezogen haben. Doch nicht einmal dort sind sie sicher, denn immer wieder dringen die sogenannten Oni durch die Gänge vor. Nur die Ayanashi, mutige Kämpfer wissen, wie man sie aufhalten kann.

Holo ist einer von ihnen. Als einsamer Wanderer zieht er von einer Siedlung zur anderen und greift dort ein, wo er gebraucht wird. Todesmutig stellt er sich den Monstern und anderen Schwierigkeiten, ohne jemals aufzugeben. Aber er lässt auch nicht wirklich jemanden an sich heran. Denn er hat noch eine andere Mission. Er will endlich den Mörder seines Bruders Rico finden und bestrafen. Und so kommt er der Stadt immer näher, in der er zuletzt mit diesem war, denn auch die Spur des Einäugigen führt dorthin.

Allerdings begegnet er dort auch den Morph, einer verbrecherischen Bande, die nicht will, dass er in den Geheimnissen gräbt und den Mörder aufspürt. Warum eigentlich? Holo macht das jedenfalls noch neugieriger.


Der letzte Band der Geschichte ist nicht nur der dickste von allen, er vermischt auch Vergangenheit und Gegenwart miteinander, denn der Tod von Rico scheint mehr zu bedeuten, als Holo bisher dachte. Auch seine eigenen Erlebnisse spielen mit hinein, seine Ausbildung und seine alten Freunde. Was aber wissen die Morph und warum wollen sie ihn aufhalten? Die Geschehnisse spitzen sich zu, auch wenn es zunächst nicht so aussieht und bringen Holo dazu, über seinen Plan und alles andere nachzudenken. Ist er in all der Zeit nur einem fixen Hirngespinst hinterher gelaufen, hat er sich nur etwas vorgemacht, sich ohne es zu wollen in unangenehme Intrigen verstrickt?

Das sorgt ab und an für Verwirrung, aber auch für jede Menge Spannung, denn die Handlung dreht noch einmal so richtig auf und enthüllt seinen Hintergrund; und auch einige der Geheimnisse, die er so lange mit sich herum geschleppt hat, kommen ans Licht und lassen vieles ganz anders da stehen als vorher.

Und das gibt der Geschichte noch einmal einen Kick und vielleicht auch die Möglichkeit für Fortsetzungen, denn im Showdown, der ganz anders abläuft als erwartet, werden lange nicht alle Fragen beantwortet.

Wie immer ist alles liebevoll gestaltet und ausgearbeitet, denn neben der Action gibt es auch jede Menge ruhige Momente, in denen Holo mit Seinesgleichen und Zivilisten agiert, sich so auch weiter entwickeln darf.

„Ayanashi“ bietet auch im letzten Band neben einiger Action jede Menge ruhige Momente , die nicht nur die Figuren vielschichtiger und lebendiger machen, sondern dem Hintergrund mehr Farbe und Tiefe geben, die man in solchen Serien sonst eher selten findet.