Paper Girls 6 (Comic)

Brian K. Vaughan
Paper Girls 6
(Paper Girls Vol. 6, 2018/2019)
Titelbild und Zeichnungen: Cliff Chiang
Übersetzung: Sarah Weißbeck
Cross Cult, 2019, Hardcover, 128 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-95981-357-0

Rezension von Christel Scheja

Brian K. Vaughan und Cliff Chiang präsentieren nun mit dem sechsten auch gleich den abschließenden Band ihrer SF-Mystery-Serie. Immer noch sind die vier „Paper Girls“ fern ihrer Heimat und Zeit, aber sie wissen inzwischen Einiges mehr.


Denn durch ihre Zeitsprünge haben sie jede Menge Freunde und Verbündete gefunden, die ihnen helfen wollen, wieder dahin zurückzukommen, woher sie einst stammten: in die verschlafene Vorstadt des Jahres 1988. Aber das ist gar nicht so einfach wie es scheint, denn durch ihre unkontrollierten Hüpfer haben sie Einiges doch ordentlich durcheinandergebracht - und da ist immer noch der Feind, der den Krieg weiter schüren möchte.

Der taucht auch gerade dann auf, als sich den vier jungen Mädchen der Zusammenhang ihrer Zeitsprünge offenbar und zerstreut sie in alle Himmelsrichtungen. Jetzt ist es unwahrscheinlicher denn je, dass sie jemals wieder nach Hause kommen - oder klappt es vielleicht doch?


Die Künstler ziehen jedenfalls noch einmal alle Register, um die Geschichte zu einem angemessenen Ende zu führen und das Verwirrspiel aufzulösen. Es bleibt jedenfalls sehr spannend - denn die letzten Geheimnisse und Wahrheiten offenbaren sich den vier Mädchen tatsächlich erst durch die erneute Trennung. In den vier unterschiedlichen Zeitebenen sammeln sie die letzten Mosaiksteine ein.

Der etwas längere Ausklang sorgt dann auch noch für einen angemessenen Abschluss der Geschichte selbst. Ein bisschen haben die jungen Mädchen tatsächlich gelernt, sie sind selbstbewusster und stärker geworden, lassen sich nicht mehr einschüchtern. Auch das Band zwischen den Vieren ist eng genug, um nicht mehr zu zerbrechen. Alles in allem gehen sie ihren Weg tapfer bis zum Ende und lernen zu akzeptieren. Bis dahin bleiben sich auch ziemlich sympathisch, weil sie lebensnah dargestellt werden und doch bis zu einem gewissen Grad auch Vorbilder sind.

Alles in allem löst sich auch das Zeitreise-Dilemma ansprechend auf und bleibt nicht mit losen Fäden im Raum stehen auch wenn es sich die Künstler mit einer Sache recht einfach machen. Aber die kann man ihnen letztendlich verzeihen, bleibt die Geschichte doch bis auf die letzten Seiten stimmig und unterhaltsam, bietet sogar auch noch einen augenzwinkernden Moment.

Die „Paper Girls“ finden damit einen angemessenen Abschluss und entlassen den Leser nach sechs Bänden mit einem zufriedenen Gefühl, das die Serie in guter Erinnerung bleiben lässt.