Surviving Wonderland 3 (Comic)

Tabasa Iori
Surviving Wonderland 3
Übersetzung: Stefanie Probst
Cross Cult, 2019, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-211-0

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit der schauerlichen und blutigen Mär „Surviving Wonderland“, in der Horror-Elemente munter mit einer beliebten Kindergeschichte und Märchen-Motiven vermischt werden, um letztendlich nur eines zu tun: ein besonders arrogantes und boshaftes Mädchen zu läutern und bestrafen.


Alice hat sich zur Richterin und Henkerin über alle anderen aufgeschwungen, aber sind die Märchengestalten wirklich bereit, sich das länger gefallen zu lassen? Auch das Wunderland wird unruhig, denn etwas stört an der neuen Spielmacherin, etwas scheint mit der nicht wirklich zu stimmen.

Und so drehen sie den Spieß um und zeigen der herzlosen Alice, dass auch sie nun endlich Farbe bekennen muss und sich nicht länger hinter Lügen und falschen Behauptungen verstecken kann, indem sie ihr den Spiegel vorhalten.

Eine ganze Zeit geht es noch mit dem Gemetzel weiter; auch Rotkäppchen verliert ihren Kampf um die Krone des Wunderlandes, obwohl viele Hoffnungen in sie gesetzt hatten. Aber nun bleiben nicht mehr viele Kandidaten, die noch eine Chance gegen Alice hätten, die sich obenauf wähnt. Aber wie man sich denken kann, gilt auch hier wieder einmal „Hochmut kommt vor dem Fall“ - und der ist dieser Situation sehr überraschend.


Wie immer wird alles mit jeder Menge Grausamkeiten garniert, auch wenn diese eher psychischer Natur sind. Die Fassade, die sich Alice ihr ganzes Leben aufgebaut hat, bröckelt, sie kann ihr wahres Ich nicht länger verstecken.

Immerhin sind die Enthüllungen angenehm überraschend und bieten wieder ein bisschen mehr Spannung in der Geschichte, die ansonsten mehr oder weniger auf ausgetretenen Pfaden wandelt. Alles in allem bleiben aber auch die guten Ansätze, aus denen man mehr hätte machen können, oberflächlich, zu sehr setzt die Künstlerin auch weiterhin auf Action in den Konfrontationen, jeder Menge Splatter und Horror.

Immerhin bekommt man jetzt eine Ahnung was hinter allem steckt, aber auch das scheint letztendlich eher Nebensache zu bleiben. Denn das Ende der Serie kommt ebenfalls schneller als gedacht und lässt den Leser nur halbwegs zufrieden zurück.

„Surviving Wonderland“ bleibt auch im dritten und letzten Band Dark Fantasy mit einem guten Schuss Horror, der die Märchen-Elemente ordentlich pervertiert. Die Geschichte hat mehrere gute Ansätze, verschenkt diese allerdings genauso oft, weil die Handlung viel lieber auf Action und Splatter setzt und so nur an der Oberfläche der wirklich interessanten Themen kratzt.