Starcraft Frontline 4 (Comic)

Chris Metzen, David Gerrold, Josh Elder u.a.
Starcraft Frontline 4
(Starcraft Frontline, Vol. 4, 2009)
Zeichnungen: Hector Sevilla, Ruben de Vela & Dan Borgonos u.a.
Übersetzung: Peter Clausen
Cross Cult, 2019, Album mit Klappenbroschur, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-95981-742-4

Rezension von Christel Scheja

Weiter geht es mit der Neuauflage der einst bei Tokyopop erschienenen „StarCraft Frontline“-Bände. Auch hier wählte Cross Cult wieder ein größeres Format und fügt der Erstauflage auch noch eine Charakter-Karte bei. Wie immer spielen die Geschichte abseits der Computergames, vertiefen aber den Hintergrund des Universums.

 

Die „Heimkehr“ des Abenteurers und Söldners Jim Raynor ist kurz, denn er muss erkennen, dass ihm seine bitteren Erinnerungen zu mächtig sind. Ein normales Leben zu führen ist nicht mehr möglich, ebenso wenig wie der Versuch eine Familie zu gründen, denn seine Schatten holen ihn immer wieder ein.
Ein Protoss-Templer muss in einer menschlichen Kolonie notlanden. Er bereitet sich auf das Schlimmste vor, denn er hat die Menschen bisher nur als grausame Mörder kennengelernt. Ein kleines Mädchen und ihre Familie beweisen ihm schließlich, dass die Menschen zu wesentlich mehr Gefühlen fähig sind und Werten folgen, die die Protoss selbst hoch halten. So greift er schließlich ein als „Dunkle Rächer“ kommen und wird heimlich zu dem Engel, für den ihn die Kleine hält.
Andere Protoss-Templer folgen indessen der „Stimme in der Dunkelheit“, nur um auf eine uralte und böse Macht zu stoßen, die einen ganzen Raumsektor in den Wahnsinn treiben könnte.
Mit der „Einschulung“ in die „Geisterakademie“ scheint das Schicksal des jungen, psibegabten Colin besiegelt zu sein. Aber noch versucht sein Vater alles, um ihn wieder da heraus zu holen.


Wieder sollen diese kleinen Geschichten dem Universum des „StarCraft“-ComputerspielS weitere Facetten geben, Figuren oder Gruppen und Völkern ein wenig mehr Hintergrund verleihen, was man sehr deutlich an der ersten Geschichte sieht, denn am Ende von „Heimkehr“ wird auf das entsprechende Abenteuermodul verwiesen, in dem Raynor eine bedeutendere Rolle spielen wird.

Die Erzählung um Colin Phash, seinen Vater und die Geisterakademie ist ebenfalls noch nicht zu Ende sondern scheint gerade erst richtig anzufangen, wenn wohl auch nicht mehr in dieser Reihe. Die „Geisterakademie“ soll auch Hauptthema des nächsten „Starcraft“-Comics werden.

Ansonsten gibt es diesmal vor allem interessante Einblicke in die Psyche und den Moral-Kodex der Protoss. Doch darf man natürlich auch diesmal von den Geschichten nicht besonders viel Tiefe erwarten, da sie nicht mehr verraten, als man durch das Spiel ohnehin schon weiß und die Handlung der Erzählungen ohnehin sehr einfach gehalten ist und neben viel Action auch auf klischeehaftes Drama setzt.

Wieder ist die Anthologie nur für die Fans interessant, da ein Außenstehender kaum etwas verstehen wird, wenn er nicht die groben Hintergründe und Konflikte des Universums tut.

Das größere Format kommt aber immerhin auch den Zeichnungen entgegen - die Details kommen einfach mehr zur Geltung.

Fazit: „StarCraft Frontline“ bietet im vierten Band der wie immer actionreiches Science-Fiction-Abenteuer mit einem guten Schuss Horror, so wie Fans es aus vielen Spielen und Filmen kennen dürften. Nur sollte man auch diesmal zumindest um die Grundlagen des Universums wissen, um die Geschichten wirklich verstehen zu können.