Personal Paradise: Killer Kid 1 (Comic)

Melanie Schober
Personal Paradise: Killer Kid 1
Carlsen, 2010, Taschenbuch, 192 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-551-79124-5

Rowena Weddehage

Die Erde wurde vor langer Zeit vergiftet. Jahrzehntelange Kriege ließen die Weltbevölkerung auf ein Minimum schrumpfen. Die Ärmsten der Armen haben kein richtiges Dach über dem Kopf, der sie vor dem sauren Regen schützen könnte, und erst recht keine richtige Nahrung, darum müssen sie vom Müll leben.

Von dieser Welt hat die freche Daniela keine Ahnung. Die Dreizehnjährige ist die Prinzessin im Hause Z. Ihre Familie ist sehr reich, weshalb sie es sich leisten kann, in einer Stadt zu leben, die unter einer Glaskuppel existiert. Daniela schaut den ganzen Tag nur Animes, und nebenbei isst sie Junk-Food. Für andere Menschen hat sie nichts übrig. Es reicht ihr, wenn sich die Welt um sie dreht. Doch dieses Leben ändert sich schlagartig für sie, als plötzlich der Profikiller Yoru in ihr Leben tritt. Er hat den Auftrag, Nicolas, den Bruder von Daniela, zu töten. Als ihm dies misslingt, schnappt er sich kurz entschlossen Daniela und flüchtet mit ihr. Was er sich jedoch für eine freche Göre an Land gezogen hat, erfährt er erst danach.

„Killer Kid” ist ein sehr cooler und actionreicher Manga. Es geht hierbei hauptsächlich um die Hierarchien von Jugendbanden. Sogar bei der CSA sind es Jugendliche, die auf den Fall angesetzt sind. Einige dieser Leute nennt man NHI´s. Das sind Menschen mit einer Genmutation, so wie bei „X-Men”. Sie haben außergewöhnliche Fähigkeiten; warum das so ist, wird sogar wissenschaftlich erklärt.

Melanie Schober wurde 1985 geboren und hat unter dem Titel „Personal Paradise” schon einige weitere Bände geschrieben, sozusagen Vorgeschichten. Es handelt sich bei diesen um in sich abgeschlossene Geschichten. Man muss sie nicht unbedingt gelesen haben, um „Killer Kid” zu verstehen, aber die anderen Mangas sind sehr interessant. Zudem gibt es ein paar Querverweise für Insider, die man bloß nach der Lektüre der Vorbände verstehen kann. Zwar handelt es sich um einen sehr düsteren Manga, der Autorin ist es jedoch gelungen, das Cover farbenfroh zu gestalten, ohne dass es kitschig wirkt. Sie hat Farben gewählt, die perfekt miteinander harmonieren. Die ersten vier Seiten des Comics sind ebenfalls in Farbe. Die Figuren gehen fast alle in die Richtung Gothik und Punk, was natürlich die beschriebene Jugendgang-Szene noch verdeutlicht.

Der Manga ist zwar ohne Altersbegrenzung, sollte aber nur von Personen ab 15 Jahren gelesen werden. Die Geschichte ist zum einen brutal, zum anderen betreiben einige Protagonisten Psychoterror, und die Aussprache ist nicht gerade pädagogisch wertvoll. Wenn also Eltern nicht möchten, dass ihre Kleinen ihnen beim nächsten Mal eine mehr als pampige Antwort geben, weil er oder sie das Zimmer aufräumen muss, gilt: Finger weg! Allen reiferen Lesern kann man „Killer Kid” nur empfehlen. In einem Wort zusammengefasst ist der Manga einfach nur geil!