Ren Dhark Unitall 13: Peilung ins Nirgendwo, Jo Zybell (Buch)

Ren Dhark
Unitall 13
Peilung ins Nirgendwo
Jo Zybell
Titelillustration von Ralph Voltz
Unitall, 2010, Hardcover, 192 Seiten, 10,50 EUR, ISBN 978-3-905937-21-3

Robert Monners

Im letzten Band der „Ren Dhark“-Fortschreibung „Weg ins Weltall“ konnten wir zusammen mit den vier Wächtern das Geheimnis der grünen Technologie ergründen. Während dieser Handlungsabschnitt in der Hauptserie damit abgeschlossen wird, bleiben zuviele Fragen offen, um hier nicht weiter anzuknüpfen. Jo Zybell hat sich des Themas angenommen und beschäftigt sich in mehreren, inhaltlich nicht abgeschlossenen Romanen, mit den weiteren Ereignissen um die Wächter.

Mit Hilfe eines Vernichters, den sie den Gebietern abgetrotzt haben, wollen sie die entartete Erron-2-Station infiltrieren, und die Gefahr, die von den ungeeigneten Wächtern ausgeht, die die dortige INSTANZ auf die Galaxie loslässt, bannen. Zunächst aber müssen die Wächter um die Tachyonentechnologie ihres Vernichters bangen. Nicht nur Trawisheim, auch Wallis' Genie Saam möchte der unbekannten Hochtechnologie, die selbst der der Worgonen überlegen ist, auf die Spur kommen.

In einem zweiten Handlungsstrang wird uns eine Welt vorgestellt, deren Entwicklung im Dampfmaschinenzeitalter angekommen ist. Bahngleise verbinden die Regionen, erste Luftschiffe und Flugzeuge gibt es auch schon. Ein altes Märchen berichtet von einer verschollenen Stadt, in der ein ganz besonderes Fahrzeug verborgen sein soll. Ein Raumschiff, mit dem die Bewohner vor Generationen auf dem Planeten landeten, soll dort auf seine Entdecker warten. Ein spannender Wettlauf verschiedenster Parteien beginnt ...

Während des Parts, in dem Jo Zybell die Geschichte der drei Wächter sowie des entarteten Wächters Kurtwoodhacker weiterführt, kommt erstaunlicherweise kein rechter Lesefluss auf. Den Leser erwartet hier aber auch wenig wirklich Neues. Zunächst gilt es, die menschlichen Begleiter wieder sicher nach Babylon zu bringen, dort dem versuchten Zugriff des Commanders zu entgehen und dann in Eden sicheren Unterschlupf zu suchen. Das hat weder Dramatik, noch bietet es frische, ungenutzte Ansätze. Im Grunde genommen hätte man diese Passagen in einem Kapitel zusammenfassen können.

Ganz anders im Vergleich dazu dann die Handlung auf dem Planeten des verborgenen Raumschiffs. Hier läuft Zybell zu Höchstform auf. Voller Dramatik, mit vielen faszinierenden Details ausgeschmückt und mit markanten Figuren besetzt, erzählt er versiert und flüssig seine abenteuerliche Handlung.

Die diversen Subplots laufen dann am Ende des Buches vor Erron-2 zusammen, der Leser wird mit der Anmerkung „Fortsetzung folgt“ allerdings um Geduld gebeten.

Es mag müßig sein zu lamentieren, ob man die Handlung nicht durch Kürzung des Wächterparts in ein Buch hätte einpassen können. So bleibt das Buch ein wenig in der Luft hängen, fehlt ein Abschluss.