Dorian Hunter 96: Das Ding im Spiegel, Christian Schwarz & Uwe Voehl (Buch)

Dorian Hunter 96
Das Ding im Spiegel
Christian Schwarz & Uwe Voehl
Titelbild: Mark Freier
Zaubermond, 2019, Taschenbuch, 210 Seiten, 14,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Die Höhlen von Lascaux sind weltberühmt, die in ihnen erhalten gebliebenen Malereien aus der Steinzeit gelten zurecht als Weltkulturerbe. Doch was außer der Schwarzen Familie kaum jemand weiß ist, dass im Höhlensystem auch das Grauen lauert. Ein uralter Dämon ist hier eingeschlossen, ein Dämon, der nur mit Hilfe des Eidesstabes von Olivaro und Dorian Hunter gemeinsam besiegt werden konnte.

So ganz nebenbei haben sich die so ungleichen Verbündeten dabei auch noch Samantha Setis entledigt. Jetzt scheint der Weg für Olivaro zum Schiedsrichter der Schwarzen Familie frei zu sein, wenn nicht Dorian höchstselbst seinen Hut in den Ring werfen würde! Ja, wer hätte das vermutet, ausgerechnet der Dämonenkiller will Schiedsrichter der Schwarzen Familie werden - da muss sich der Saulus zum Paulus wandeln und Dorian sein dunkles Erbe antreten.

Doch zuvor müssen unsere beiden jetzt zerstrittenen Gefangenen dem Höhlensystem entkommen. Nur einer, so die Ansage des Kerkerwächters, kann entkommen und dies auch nur, wenn er den anderen in einem Rennen besiegt - ein Rennen der besonderen, der grausamen und blutigen Art, versteht sich…


Christian Schwarz und Uwe Voehl greifen die Fäden aus dem letzten Band auf und führen die Handlung zunächst in eher gemäßigtem Tempo fort. Dabei nutzen sie einmal mehr die Idee, einen der Guten - hier eben unseren Dorian Hunter - langsam aber sicher in einen der Bösen zu wandeln. Das ist per se nicht unbedingt neu, aber allemal eine Idee, die Potential verspricht.

Auffällig zunächst, dass der erste Teil von Christian Schwarz stilistisch etwas holpert. Ich kenne den Autor jetzt schon diverse Jahre und schätze ihn als ebenso kundigen wie versierten Verfasser, der insbesondere durch die Inkludierung historischer Fakten zu überzeugen weiß. Auch vorliegend darf er uns, dieses Mal über ein aztekisches Ballspiel, eine fast vergessene Hochkultur näher bringen. Neben der eigentlich genialen Idee, Mitstreiter aus den Gedanken der beiden Wettstreiter zu formen und so vergangenen Figuren zu einem Gastauftritt zu verhelfen, verläuft das Spiel selbst eher mau, ohne wirklich große Grusel-Szenen.

Besser macht es da, sowohl inhaltlich wie sprachlich, Uwe Voehl. Er nimmt das alte Motiv des Wettrennens und lässt unsere Kontrahenten dann auf wechselnden Fortbewegungsmitteln jede Menge Gefahren überstehen.

Insgesamt ein Band, der den eingeschlagenen Weg fortsetzt, ohne dass schon zu viel passiert.