Gotham City Sirens 1: Vereint (Comic)

Paul Dini, Scott Lobdell
Gotham City Sirens 1
Vereint
(Gotham City Sirens 1 – 4, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Steve Kups
Titelillustration und Zeichnungen von Guillem March
Farbe von José Villarrubia
Panini, 2010, Paperback, 100 Seiten, 12,95 EUR

Irene Salzmann

Seit Batman ‚Tod‘ hat sich viel verändert: Dick Grayson, der erste Robin und spätere Nightwing, trägt nun das Kostüm seines Mentors, während Damian Wayne, Bruces und Talia al Ghuls Sohn, zum fünften Robin wurde. Noch nicht über den tragischen Verlust hinweg ist Catwoman Selina Kyle, der Hush, welcher das Aussehen und die Identität von Bruce Wayne angenommen hat, äußerst übel mitspielte. Von den schweren Verletzungen hat sie sich noch nicht ganz erholt.

Von daher ist es wenig verwunderlich, dass ihr selbst kleine Schurken mehr Probleme bereiten als gewöhnlich. So kommt ihr die Hilfe von Poison Ivy alias Pamela Isley ganz gelegen. Diese hat sich zusammen mit Harley Quinn alias Harleen Quinzel bei Eddie Nigma, dem Riddler, eingenistet. Beide Frauen nehmen Catwomans Vorschlag an, sich gegen die immer dreister werdenden Verbrecher zusammenzutun, und ziehen bei ihr ein. Wie nicht anders zu erwarten, müssen sich die drei erst zusammenraufen – und das ist gar nicht so leicht. Catwoman ist eigentlich eine Einzelgängerin, die einen gewisse Lebensstandard schätzt, für Poison Ivy ist die Natur das Wichtigste, und Harley Quinn kann kindisch wie ein Teenie sein, vor allem wen ihr Ex, der Joker, auftaucht. In einem sind sich Poison Ivy und Harley Quinn einig, Freundschaft hin, Freundschaft her: Catwoman soll ihnen verraten, wer Batman ist! Und eine Menge Ärger kommt auf die „Gotham City Sirens“ auch noch zu: Während der Riddler nach einem Mörder fahndet und dabei mit dem neuen Batman zusammenarbeitet, gerät Harley Quinn an den falschen Bruce Wayne, nicht ahnend, wer er wirklich ist. Die Bilder von ihnen, die das Fernsehen zeigt, machen den Joker wütend …

Gewiss wurde mit dieser neuen Serie der große Wunsch von so manchem DC-Fan erfüllt, der einige der interessantesten und hübschesten femme fatales gern vereint gesehen hätte. Freilich gab es schon früher das eine oder andere Team-up, darunter „Birds of Prey“, doch diesmal sind es vormalige Schurkinnen, die in einem Umfeld überleben wollen, das immer brutaler wird. Ob es ihnen gelingen wird, nicht erneut auf die schiefe Bahn zu geraten, bleibt abzuwarten. Zuletzt kämpfte Catwoman an Batmans Seite, die beiden unterhielten sogar eine Beziehung mit allen Höhen und Tiefen, während Poison Ivy und Harley Quinn zu seinen permanenten Gegenspielerinnen zählten. Unberechenbar sind beide, die eine, wenn es um ihre geliebten Pflanzen geht, die andere, wenn der Joker ins Spiel kommt, den sie immer noch nicht als Psychopathen und Mörder sehen will. Aber auch die unterschiedlichen Persönlichkeiten, die sich nun in einer ‚Dreier-WG‘ arrangieren müssen, versprechen langfristig sehr viel Zündstoff, und dass es nicht einfach werden wird, deutet bereits Poison Ivys Aktion an, hinter das Geheimnis von Batman zu kommen. Den Riddler sollte man ebenfalls nicht vergessen, denn offenbar schwelt ein ernster Konflikt zwischen ihm und Poison Ivy.

Die Illustrationen sind ansprechend und runden gelungen ab.

Alles in allem kann man den ersten Band der „Gotham City Sirens“ als einen guten Start betrachten, und will man wissen, was nach dem Cliffhanger passiert, muss man auch das nächste Paperback kaufen ...