Black Panther: Das erste Jahr (Comic)

Ta-Nehsi Coates, Evan Narcisse
Black Panther: Das erste Jahr
(Rise of the Black Panther 1 -6, 2018)
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Titelbild: Brian Stelfreeze
Zeichnungen: Paul Renaud, Javier Pina, Edgar Salazar
Panini, 2018, Paperback, 140 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7416-1020-2

Rezension von Elmar Huber

Wakanda, das Utopia Afrikas, ist auf den anderen Kontinenten der Welt nahezu unbekannt. Das Element Vibranum, das nur hier vorkommt, ermöglicht es den Einwohnern, eine hochentwickelte Technologie zu unterhalten; die Wissenschaftler des Landes stellen regelmäßig die bahnbrechenden Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Doch immer wieder dringen Informationen nach außen, und Wakanda wird das Ziel von Eroberungsversuchen, die vom Black Panther, dem König und Beschützer Wakandas, abgewehrt werden.

Hydra und Ulysses Claw können von Azzuri und T‘Chaka, Großvater und Vater des aktuellen Königs T‘Challa, in ihre Schranken gewiesen werden, doch T‘Chaka muss vorzeitig sterben. Nachdem T‘Challa das Land und das Kostüm des Black Panther von seinem Onkel S‘yan übernommen hat, verfolgt er, entgegen der Ratschläge seines Onkels, eine Politik der Öffnung.


Vor diesem Hintergrund schließen sich einige Abenteuer an, die den Herrscher von Wakanda in Kontakt mit Helden aus der ‚Außenwelt‘ bringen. Namor, der Winter Soldier, Dr. Doom und Storm geben sich die Klinke in die Hand. Dabei erweisen sich die Story-Elemente, die vom (politischen) Umfeld T‘Challas leben und bei denen es um Wakandas innere Konflikte geht, als die interessanteren. Beim Versuch, noch klassische Superhelden-Elemente mit in die Geschichte zu bringen, knirscht es einige Male ganz gewaltig. Beides steht sich gegenseitig im Weg, und das Gesamtpaket wirkt spürbar steif, unrund und schwunglos.

Die etwas altmodische, episodenhafte Struktur scheint beabsichtigt zu sein und ist als Stilmittel, besonders für einen Origin-Band, durchaus legitim. Leider sind auch die Texte und Dialoge nicht selten von vorgestern („Ergib dich, Sub-Mariner.“, „Ich schlage dich windelweich, Katzenmann.“). Dies beißt sich empfindlich mit der ständigen Betonung, dass man hier eine sozial und technisch überlegene Hochkultur vor sich haben soll.

Die Zeichnungen gefallen durchweg, die Künstler arbeiten sehr solide, und die Zeichnerwechsel wirken sich nicht störend aus. Dankenswerterweise sind auch alle regulären Heft-Cover von Brian Stelfreeze mit abgedruckt. Der Künstler pflegt einen ganz eigenen Stil, indem er Figuren-Silhouetten verwendet, die er mit szenenhaftem Leben und fast schon psychedelischen Farbverläufen ausfüllt. Abgeschlossen wird der Band von einer kleinen Variant-Cover-Galerie.

Unentschlossen und teilweise sehr hölzern erzählt.