Star Trek Rise of the Federation 4: Prinzipientreue, Christopher L. Bennett (Buch)

Star Trek Rise of the Federation 4
Prinzipientreue 
Christopher L. Bennett
(Star Trek - Rise of the Federation 4: Live by the Code, 2016)
Übersetzung: Bernd Perplies
Titelbild: Dough Drexler
Cross Cult, 2019, Taschenbuch, 464 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-688-5 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Noch steht die Föderation auf wackligen Beinen, denn genau so wie die Nachbarn den Bund misstrauisch beäugen, der zu einem scheinbar gefährlichen Machtfaktor im Alpha-Quadranten geworden ist, sind sich auch die Mitglieder noch nicht ganz einig. Außerdem nehmen die Feinde nicht ab, weder in der Gefährlichkeit noch in der Anzahl.

Eine Einsatzflotte kämpft weiterhin gegen die gefährliche „Ware“-Technologie, denn ganz ausmerzen konnten sie die künstliche Intelligenz nicht, die sich immer noch auf verschiedenen Planeten der Randzone breit macht und Zivilisationen im Würgegriff hält, die den Sprung ins All noch nicht geschafft haben. Nun enthüllt auch die „Partnerschaft“ ihr Gesicht, eine Gruppe, die sich ganz und gar der „Ware“ ergeben hat, um von den Technologien zu profitieren und ein angenehmes Leben führt, wenn auch auf Kosten vieler anderer. Sie setzen eines der Föderationsschiffe außer Gefecht und nehmen die Crew gefangen, was die Aktionen schwieriger macht.

Außerdem erwacht nun auch noch das Interesse der Klingonen an der Technik, sehen sie darin doch einen Vorteil, gerade weil das Reich erneut unter großen Schwierigkeiten zu leiden hat.

Und nicht zuletzt muss sich Doktor Phlox zu einem eigentlich angenehmen Zeitpunkt mit Konflikten auseinander setzen, die letztendlich sogar seine eigene Familie berühren.


Auch wenn der Autor sich bemüht, durch eigene kleine Abenteuer die Geschichte für Neueinsteiger lesbar zu machen, so werden doch auch viele Handlungsstränge aus den ersten Bänden und teilweise sogar aus der Serie weiter geführt. Immer wieder gibt es entsprechende Querverweise, Figuren haben ihren Auftritt, die man aus früheren Büchern, aber auch aus „Star Trek Enterprise“-Serienfolgen kennt.

Man sollte also schon die Fernsehserie kennen, um mehr mit den Geschichten anfangen zu können, sonst wird es eher langweilig. Christopher L. Bennett nutzt die Gelegenheit nämlich auch, um die persönlichen Entwicklungen bei den Figuren weiter zu treiben und gleichzeitig die Andeutungen und Hinweise mit Leben zu füllen, die bisher immer nur eingestreut wurden - gerade bei dem Handlungsstrang um den Doktor kann er aus dem Vollen schöpfen und der Kultur der Denebolaner Leben einhauchen.

Ansonsten wird die gewohnte Mischung geboten, denn noch immer gilt es die „Ware“ und ihre Benutzer auszuschalten, versuchen die Klingonen die Föderation klein zu halten, auch wenn ihr eigenes Reich von Machtkämpfen erschüttert wird.

Aber schon schälen sich in diesem Roman die Prinzipien heraus, die den Planetenbund eines Tages stärken werden - anders als ihre Feinde streben die Männer und Frauen der Sternenflotte nicht nach Auslöschung und Krieg, sondern Verständnis und Frieden - wenn man von einigen ganz bestimmten Gruppen absieht.
Zugleich versucht man erneut die Geheimnisse der Galaxis zu ergründen, auch wenn die „Ware“ bereits ein unangenehmer Vorgeschmack auf die Borg ist.

Die Charaktere benehmen sich auf den ersten Blick so, wie man sie aus der Serie kennt, aber dennoch sind die durch die Romane erlebten Entwicklungen zu erkennen und auch das macht Spaß - immerhin ist der Autor in der Hinsicht wirklich konsequent und behalten die Konvergenz ihres eigenen Kosmos bei, der sich aus den alten Serien entwickelt hat, vor allem den letzten vier.

Wer Spaß an der Frühzeit der Föderation und den weiteren Erlebnissen der Helden aus „Star Trek Enterprise“ hat, der sollte zugreifen, denn „Rise of the Föderation“ spinnt die Geschichte gelungen auf allen Ebenen weiter und macht Lust auf mehr, da nun auch ein weiterer Handlungsbogen eingeläutet wird.