Maximum Ride 1 (Comic)

James Patterson
Maximum Ride 1
(Maximum Ride – The Manga, Vol 1, 2009)
Aus dem Englischen von Aranka Schindler und Michael Waaler
Titelbild und Zeichnungen von NaRae Lee
Tokyopop, 2010, Taschenbuch, 208 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-86719-822-6

Christel Scheja

James Patterson ist eigentlich besser bekannt für seine Psychothriller um den Gerichtsmediziner Alex Cross und die Geschichten über den „Women’s Murder Club“. Seit einigen Jahren verfasst er auch Jugendbücher, die in eine ähnliche Richtung gehen, aber auch phantastische Inhalte haben. Dazu gehört die Serie „Maximum Ride“. Zwei der Romane sind bereits auf deutsch erschienen, nun erscheint auch die gleichnamige Comic-Adaption bei Tokyopop.

Maximum Ride und ihre Geschwister sind etwas Besonderes. Sie sind zwar nicht blutsverwandt, aber sie haben eine Gemeinsamkeit – funktionstüchtige Flügel, die sie sogar zu tragen vermögen. Aufgewachsen sind Maximum, Iggy, Nudge, der Gasman und Angel in einem Gen-Labor, dann aber ermöglichte ihnen ein Angestellter, den sie alle sehr gerne hatten, die Flucht. Er kümmerte sich einige Jahre um sie, verschwand dann aber spurlos. Seither schlagen sich die fünf alleine durchs Leben. Das ist nicht immer einfach, denn sie müssen ständig darauf achten, dass sie ihre Verfolger, die sogenannten Eraser nicht wiederfinden. Dann aber wird Angel, die Jüngste, entdeckt und verschleppt. Nun ist guter Rat teuer, denn gerade die älteren wissen, dass die Kleine unter Umständen als Köder dient, um auch ihrer habhaft zu werden. Deshalb muss der Schwarm mit Bedacht vorgehen, wenn sie das Mädchen aus dem Labor holen wollen. Sie kennen zwar noch seine ungefähre, aber nicht mehr seine genauere Lage und das birgt Probleme in sich. Wie groß diese wirklich sind, bemerken die Kinder inklusive Maximum aber erst, als sie tatsächlich aufbrechen und sich unplanmäßig trennen müssen.

Auch „Maximum Ride“ ist wieder eine gelungene Zusammenarbeit amerikanischer Autoren und koreanischer Künstler. NaRae Lee setzt die Jugendlichen und ihre Abenteuer sehr dynamisch in Szene. Ihr Stil fügt sich sehr gut in die westliche Erzählweise ein, die den packenden Mystery-Thriller von James Patterson gelungen umsetzt. Die Geschichte verläuft zwar zunächst in klassischen Bahnen, da Max und ihre Geschwister nicht die ersten Jugendlichen sind, die sich alleine durchschlagen müssen, weil sie finstere Organisationen oder sogar die Regierung in ihre Finger bekommen möchten. Warum, das wird sehr schnell klar, denn die Kinder besitzen nicht nur Flügel, sie haben auch manche Vogeleigenschaft angenommen, vor allem die Jungen wie etwa Fang, der das Verhalten von Habichten genau zu deuten weiß. Und dass vermutlich noch mehr dahinter steckt zeigt sich, als Angel im Labor genauer untersucht und grausamen Experimenten unterzogen wird. All das macht die Geschichte sehr spannend und man möchte sehr gerne wissen, wie es weitergeht.

Das macht „Maximum Ride“ auch für den Phantastik-Fan interessant, denn die übersinnlichen Elemente in diesem Mystery-Thriller sind nicht gering und werden im Verlauf der Geschichte mehr, dazu kommt die sehr detailgenaue und lebendige zeichnerische Umsetzung, die weit von Kinderkram entfernt ist.