Margaret Stohl: Icons - Dein Herz schlägt nur mit ihrer Erlaubnis (Buch)

Margaret Stohl
Icons - Dein Herz schlägt nur mit ihrer Erlaubnis
Übersetzung: Mo Zuber
FJB, 2017, Paperback, 408 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-8414-2162-3 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Margaret Stohl ist eine amerikanische Autorin und hat zusammen mit Kami Garcia die Jugendbuchreihe „Sixteen Moons“ verfasst. Nun erscheint mit „Icons“ eine Duologie, die den Bereich der Science Fiction streift.


Für Dolores Maria de La Cruz änderte sich alles, als das ICON über der Erde erschien, der Strom ausfiel und ihre Eltern starben. Sie selbst hat nur noch eine dunkle Erinnerung an alles, die vor allem in Träumen hochkommt, denn sie selbst war nur ein Baby.

 

Inzwischen ist Dol fast sechzehn. Sie wächst zusammen mit anderen Kindern wie Ro in einer primitiven ländlichen Umgebung auf, geschützt von einem Padre, der ihr beigebracht hat, ihr Geheimnis zu verbergen und zu hüten. Denn die Regierung hat sich den Ankömmlingen von damals unterworfen und vertraut ihnen blind.

Doch die Regierung ist ihnen auf der Spur, nehmen Ro und Dol gefangen und töten viele der anderen. Das Mädchen realisiert erst jetzt, dass der Punkt auf ihrem Arm nicht nur ungewöhnlich sind, sondern sie auch zu etwas anderem machen, vor allem im Zusammenspiel mit anderen Trägern dieser Sache.

Zusammen mit Lucas, Tima und Ro, versucht sie im Gefängnis hinter das Geheimnis zu kommen, aber am Ende bleibt nur die Flucht, damit sie ihre Bestimmung finden und erfüllen können. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Menschen sind sie nicht von den Anderen zu beeinflussen und ihre Macht übersteigt auch die der Außerirdischen.


„Icons - Dein Herz schlägt nur mit ihrer Erlaubnis“ ist kein Buch, das sich dem Leser sofort erschließt. Zunächst einmal wird man durch einen Traum in die Geschichte von Dolores eingeführt, die in einer beschaulichen, wenn auch rückständigen Umgebung ohne Luxus aufwächst, dafür aber frei ist. Sie weiß nur, dass der seltsame Punkt auf ihrem Arm etwas ist, was sie anderen, vor allem nicht Fremden zeigen darf.

Während ihre direkte Umgebung sehr gut vorstellbar ist - erinnert sie doch an das Leben gewisser Gruppen in Amerika, die Elektrizität und andere Errungenschaften ablehnen – bleibt der eigentliche Hintergrund - wer kam da vor fünfzehn Jahren in ihre Welt, wer ist für den Tod ihrer Eltern verantwortlich - eher schleierhaft und diffus; selbst die außerirdischen Eindringlinge, die einen großen Teil der Weit vereinnahmt zu haben scheinen.

Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr fragt man sich, was das Mädchen und die anderen drei Jugendlichen eigentlich sind, und welche Bedeutung ihnen zukommt, die kryptischen Einschübe in Form von Memos, Berichten und Flugblättern verwirren eher, als das sie helfen.

Ansonsten bleiben die Charaktere eher überschaubar. Sie entsprechen anderen rebellischen Teenagern, die sich Gedanken über ihr Leben machen, gegen die Befehle der Erwachsenen aufbegehren und eigene Erfahrungen machen möchten.

Und natürlich sorgen auch Gefühle dafür, dass sie noch unberechenbarer werden; gerade die jungen Leserinnen werden es prickelnd finden, wenn Dol zum einen immer noch zu ihrem Jugendfreund Ro hält, der trickreich und klug ist, aber auch vom charismatischen Lucas angezogen wird, der so anders ist wie alle anderen Jungs, die sie kennt.

Alles in allem ist dieser erste Band noch nicht sehr aussagekräftig; es werden zwar viele Weichen gestellt aber bisher noch keine Fragen beantwortet.

Vermutlich sollte man die beiden „Icons“-Bände lieber zusammen lesen, denn allein kann der erste Band „Dein Herz schlägt nur mit ihrer Erlaubnis“ nicht wirklich stehen. Margaret Stohl bietet viele Teenager-Probleme vor einem Hintergrund, der sich noch nicht wirklich erschließt, so dass das Lese-Vergnügen eher gering bleibt.