David Weber & Jane Lindskold: Flammenzeit (Buch)

David Weber & Jane Lindskold
Flammenzeit
Stephanie Harrington 2
(Fire Season, 2012)
Übersetzung: Dr. Ulf Ritgen
Titelbild: Arndt Drechsler
Bastei Lübbe, 2015, Taschenbuch, 400 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-404-20802-9 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die Romane um Stephanie Harrington sind gut dreihundert Jahre vor der „Honor Harrington“-Serie angesiedelt und schildern die Abenteuer der Siedler auf dem Planeten Sphinx und die Entstehung der Freundschaft mit der intelligenten einheimischen Spezies der Baumkatzen, die auch später mit von der Partie sind. Der hier vorliegende Band „Flammenzeit“ ist der Mittelband der zusammen mit Jane Lindskold geschriebenen Jugend-Trilogie.

 

Stephanie Harrington lebt und arbeitet inzwischen als Ranger auf dem noch wilden und nicht ganz erschlossenen Planeten Sphinx. Sie ist der erste und bisher einzige Mensch, der Freundschaft mit einem Exemplar aus der Gattung der Baumkatzen geschlossen hat. Nun muss sie besondere Obacht haben, denn die „Flammenzeit“ nähert sich, die Jahreszeit, in der besonders viele Waldbrände aus unbekannten Gründen entstehen. Als ihr Baumkater Löwenherz unruhig wird, folgt sie seinem emphatischen Ruf und rettet damit anderen Baumkatzen das Leben.

Das ist der Anfang einer neuen Entwicklung, denn von nun an scheinen Baumkatzen und Menschen voneinander abhängig zu sein, wenn sie überleben wollen, denn die kommenden Tage, Wochen und Monate haben es in sich und fordern von den Spezies mehr ab, als beide denken.


Früher waren die Geschichten häufiger, in denen der Pioniergeist auch die Kinder und Jugendlichen erfassen sollte. Heute sind die Romane und Erzählungen, in denen Teenager die Fauna und Flora eines Planeten genauer kennenlernen, eher eine Ausnahme. Denn wenige Autoren scheinen es noch als spannend anzusehen, wissenschaftliche Erkenntnisse in eine spannende Handlung zu verpacken, in der es mal wie bei den Pfadfindern aussieht oder aber auch die detektivischen Sinne der jungen Helden herausgefordert werden.

Stephanie ist eine selbstbewusste und kluge Heldin, die sich von den Erwachsenen nicht in ihrem Tun beeinflussen lässt und das Glück hat, dass ihre Eltern auch beide zu ihr stehen, weil sie zu denen gehören, die aus dem Planeten nicht nur Profit gewinnen wollen, sondern sich hier eine Heimat schaffen wollen. Zudem sind sie als Arzt und Biologin immer daran interessiert, mehr über die Spezies der Welt zu erfahren.

Die Geschichten haben ihre eigene Dynamik, sie sind vielleicht nicht ganz so actionreich und militaristisch wie die „Honor Harrington“-Romane, in denen es um ein ganzes Sternenreich geht, aber dennoch spannend wie alle Geschichten um Ranger, die die Wälder und Tiere vor anderen Menschen und nicht zuletzt auch den Gefahren der Natur beschützen und dabei auch ihre eigene Spezies vor der Vernichtung retten.

Die Abenteuer erinnern deshalb ein wenig an vergleichbare Geschichten, in denen die jungen Helden ihre Eltern in einer Auffangstation oder Forstverwaltung unterstützen, entwickelt aber schon bald seine eigene Dynamik. Gefahren und Bedrohungen sind auf einem jugendgerechten Niveau, so dass auch schon jüngere Leser ihren Spaß an der Geschichte haben können ohne zu heftigen Gewaltdarstellungen ausgesetzt zu sein.

Alles in allem sind die Romane um Stephanie Harrington eine nette Ergänzung zur eigentlichen Reihe und ermöglichen es durch Abenteuer wie „Flammenzeit“ nach und nach in das Universum hineinzuwachsen und einige seiner wichtigsten Spezies kennenzulernen.