Evie Manieri: Schicksalsklinge - Die zerschlagenen Reiche 2 (Buch)

Evie Manieri
Schicksalsklinge
Die zerschlagenen Reiche 2
(Fortune’s Blight - Shattered Kingdoms 2, 2015)
Übersetzung: Hubert Straßl
Titelbild: Bao Pham
Bastei Lübbe, 2015, Paperback mit Klappenbroschur, 460 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-404-20773-2 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Mit „Blutstolz“ veröffentlichte Evie Manieri ihr Debüt, nun setzt sie die Trilogie „Die zerschlagenen Reiche“ mit dem zweiten Band „Schicksalklinge“ fort.


Nach jahrzehntelanger Unterdrückung gelingt es den Shadari, sich von der Herrschaft der Norländer zu befreien und diese aus ihrem Land zu vertreiben. Allerdings liegt das Land in Trümmern. Der junge Herrscher Daryan weiß, dass der Wiederaufbau schwer und hart werden wird. Deshalb hofft er, auch wieder auf die Hilfe des Blendlings zurückgreifen zu können, wenn dem Land erneut Gefahr droht.

Allerdings hat die Frau, die sich als Mischling zwischen beiden Völkern herausgestellt hat, im Moment eigene Probleme, versucht sie doch nun mit ihrer norländischen Familie wieder zurecht zu kommen, die sich in der Heimat vor dem Kaiser verantworten muss. Denn der ist ganz und gar nicht begeistert darüber, die Herrschaft über das Wüstenreich verloren zu haben und sinnt auf Rache. Und das ist nicht das einzige Problem, das auf sie zukommen wird.


Im zweiten Band der Reihe mag der Klappentext den Fokus erst auf die Shadari und ihren jungen König lenken, tatsächlich widmet sich aber ein größerer Teil des Textes mehr den vertriebenen Menschen aus dem Norden, die nun in ihre angestammte Heimat zurückkehren müssen, aber genau wissen, dass sie da nicht gerade ein freundlicher Empfang wartet.

Immerhin hat der erste Band einige Geheimnisse enthüllt und ein paar interessante Weichen gestellt, ist doch gerade die Kriegerin, die alle nur der Blendling nennen, ausgerechnet jemand, der zwischen den Stühlen steht und nicht nur mit der ureigenen Magie beider Völker, sondern auch Vorurteilen zu kämpfen hat.

Aber bei aller Unsicherheit findet sie einen Weg, sich durchzusetzen und einen Weg vorzuzeichnen.

Wie auch schon in „Blutstolz“ verzichtet die Autorin darauf, den Hintergrund genauer auszuarbeiten. Die Völker werden über viele Dialoge zwischen den Helden ausgearbeitet, aber weil die Charaktere blass und unausgereift bleiben, entsteht auch nicht wirklich Ambiente, die Unterhaltungen der Figuren erinnern mehr oder weniger an die aus Soap-Operas.

Action und Drama bleiben eher verhalten - die Handlung zieht sich auch diesmal wieder dahin und steuert auf einen vorhersehbaren Showdown zu, der auch nicht wirklich fesseln kann.

Alles in allem hält „Schicksalsklinge“ das Niveau des ersten Bandes, kommt aber was die Spannung und das Ambiente betrifft nicht über dessen Niveau heraus. Auch der Inhalt dieses Buchs ist wieder vergessen, wenn man es aus der Hand legt.