B. C. Dornbusch: Der Ruf der Rache - Die sieben Monde 1 (Buch)

B. C. Dornbusch
Der Ruf der Rache
Die sieben Monde 1
(Exile - The First Book of the Seven Eyes, 2013)
Übersetzung: Arno Hoven
Karte: Marcus Weber
Bastei Lübbe, 2016, Paperback mit Klappenbroschur, 432 Seiten, 13,00 EUR, ISBN 978-3-404-20856-2 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

B. C. Dornbusch hat sich bereits mit mehreren Genres auseinandergesetzt und zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. Zudem ist sie in der Autorenszene aktiv, hält Vorträge auf Cons und arbeitet für das Magazin „Electric Spec“. „Der Ruf der Rache“ ist ihr erster Roman und der Auftakt zur Trilogie „Die sieben Monde“.

 

Draken vae Khellian hat sich - obwohl er ein Bastard ist und sogar Sklave war - weit hochgearbeitet, bis zum Kommandanten der königlichen Garde. Doch dann fällt er tief, weil der Verdacht, seine Frau ermordet zu haben, auf ihn fällt. Man verbannt ihn aus seiner Heimat und schickt in ihn das von Kriegen geschüttelte Reich Akrasien, wo er für die junge Königin Elena kämpfen soll.

Auch wenn er schon bald durch seine Taten wieder aufsteigt, beherrscht ihn doch nur ein Gedanke: Er will seine Unschuld beweisen und Rache an dem wahren Mörder nehmen. Doch ist das überhaupt noch möglich, nun nachdem er sich immer tiefer in die Ränkespiele um Elena verstrickt und auch noch mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert wird?


Die moderne Spielart der Sword & Sorcery spielt nicht mehr unbedingt in barbarischen Welten, auch wenn weiterhin in erster Linie das Schwert regiert. So kommt Draken durchaus von einem zivilisierten Königreich in ein anderes, das zwar von Krieg erschüttert ist, aber dennoch nicht aus Wilden besteht.

Die Handlung ist einfach gestrickt: Auch in seiner neuen Heimat erkämpft sich der Krieger schnell eine höhere Position und gerät in das Zentrum der Macht, muss allerdings auch feststellen, dass er schon bald in einem Nest aus Intrigen festsitzt, aus dem er sich nicht mehr so einfach befreien kann. Nur die Ahnung, dass er so auf einem halbwegs ehrenhaften Weg den wahren Mörder seiner Frau finden kann, hält ihn bei der Stange, sich auch weiterhin gegen wilde Magie, Verrat und die Schatten seiner Vergangenheit zu stellen.

Außer dem Helden erhält eigentlich so gut wie keine andere Figur irgendwie Profil, die meisten bleiben mehr oder weniger blass und auf wenige für die Handlung notwendige Eigenschaften reduziert.

Immerhin sorgen ein paar unvorhersehbare Wendungen für Spannung neben den actionreichen Momenten.

Das Buch ist flüssig geschrieben, kommt ohne Längen aus und schafft es, die Balance zwischen Kämpfen und Beschreibungen zu halten. Allerdings sollte man nicht erwarten, dass allzu viele Fragen in diesem ersten Band beantwortet werden, es kommen eher noch einige dazu und schüren zumindest etwas das Interesse, die Geschehnisse weiter zu verfolgen.

„Der Ruf der Rache“ ist ein solide verfasster Heroic-Fantasy-Roman, der die Erwartung aller actionverwöhnten Fans erfüllt und auch ein wenig in die Richtung schlägt, die „Game of Thrones“ vorgegeben hat - blutige Intrigen und Schlachten in den Mittelpunkt der Handlung zu stellen.