Rob Lloyd Jones: Jake Turner und das Grab der Smaragd-Schlange (Buch)

Rob Lloyd Jones
Jake Turner und das Grab der Smaragd-Schlange
(Jake Atlas and the Tomb of the Emerald Snake, 2017)
Übersetzung: Birgit Niehaus
Titelbild: Max Meinzold
dtv, 2018, Hardcover, 350 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-423-76219-9 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Es ist schon echt nervig, wenn die eigenen Eltern trockene Wissenschaftler sind. Jake und Pandora sind gerade mal zwölfeinhalb Jahre alt, als es im gemeinsamen Familienurlaub nach Ägypten geht. Nein, nichts mit am Strand liegen und sich die Sonne auf den Buch scheinen lassen, auch Wasserrutschen sind nicht eingeplant. Dafür aber Vorträge im Ägyptischen Museum, die Besichtigung von antiken Stätten und natürlich der Besuch von Museen.

Langweilig, finden Sie? Nun eigentlich nicht, verschwinden die Eltern doch gleich in der ersten Nacht im heruntergekommenen Hotel in Kairo spurlos und niemand, außer den Kindern, scheint es zu kümmern.

Also machen sich die hochbegabte - ehrlich, sie ist ein Genie - Pandora und der Kleptomane von einem Bruder - ja, er hat schon einiges ausgefressen und war auch schon bei der Polizei zu Besuch . auf, ihre Eltern zu suchen und zu befreien.

Dass sie dabei auf einen Schatzjäger und seinen wissenschaftlichen Zuarbeiter treffen, ist Glück wie Unglück zugleich. Hier bekommen sie nicht nur Hinweise, wo sie nach ihren Eltern suchen können, sondern auch entsprechende High-Tech-Equipment und Manpower.

Zusammen machen sie sich auf, das verschollene sagenhafte Grab des Osiris - ja, der ist ein, nein der höchste der ägyptischen Götter - zu suchen. Dabei werden sie verfolgt, gejagt und verraten, stoßen auf riesige Schlangen, unermessliche Schätze und jede Menge Gefahren. Der größte Aha-Effekt aber steht ihnen bevor, als sie von der gar nicht so bieder-langweiligen Geschichte ihrer Eltern hören…


Das Buch, ich vermute jetzt einfach einmal, dass es sich um den Beginn einer neuen Reihe handelt, richtet sich an Leser von 10 Jahren und älter.

Inhaltlich setzt der Roman ganz klar auf Indiana-Jones-Flair, das macht auch schon das Äußere deutlich. Der Verlag hat sich hier nicht lumpen lassen und das Werk aus dem Allerlei hervorgehoben. Neben dem neugierig machenden Titelbild hat man dem Band auch einen Rundum-Farbschnitt in Form von ägyptischen Hieroglyphen gegönnt - das hat schon etwas.

Inhaltlich präsentiert sich der Text, der stilistisch eher einfach gehalten ist, als gelungener Mix aus Action, viel lokalem ägyptischen Flair und jeder Menge gefahrvoller Situationen, die es zu überstehen gilt.

Die Mischung stimmt, so dass sich die Seiten schnell umblättern. Auch wenn dem erfahrenen Leser der Inhalt letztlich leidlich bekannt vorkommt, hat der Autor doch so viele Wendungen und Geheimnisse eingebaut, dass es spannend bleibt. Auch kommt der Text mit erfreulich wenig Gewaltschilderungen aus.

Insgesamt also ein Buch, das junge Leseratten an seine Seiten zu fesseln vermag.