Layla und das Biest, das sterben möchte 1 (Comic)

Asato Konami
Layla und das Biest, das sterben möchte 1
Titelbild und Zeichnungen: Eziwa Saita
Übersetzung: Verena Maser
Cross Cult, 2018, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-96433-080-2

Rezension von Christel Scheja

Cross Cult scheint es sich auf die Fahnen geschrieben zu haben, Mangas zu veröffentlichen, die bei anderen Verlagen vielleicht nicht so die Chance hätten, weil sie sich nur schwer einem Genre zuordnen lassen. Das ist auch so bei „Layla und das Biest, das sterben möchte“, einer Geschichte mit phantastischem Hintergrund.


Aaron ist ein Mischwesen aus Mensch und Tier, ein Theriantrop. Menschen haben ihn gefangen, als er noch ganz jung war und mit Gewalt und Grausamkeit zu einem Killer erzogen, ihm jegliche Bildung verweigert und seinen Willen gebrochen. Deshalb tut er, was man ihm sagt, auch wenn ein Teil seines Herzens an einem Kinderbuch hängt, das er einmal bekam.

Sein Traum ist es, dass ihn der Engel mit den blauen Augen von dem Elend erlöst, in dem er leben muss und in den Himmel mitnimmt. Dann kommt der Tag, an dem er glaubt, diese Verkörperung seiner Hoffnung gefunden zu haben. Es ist das Mädchen Layla, das mitansehen musste, wie er ihre Mutter tötete. Sie hat ihm Rache geschworen und will ihm umbringen. Das sieht Aaron als Schicksal an und bietet ihr an, sie auszubilden, damit sie ihn erlösen kann - und genau dieses Angebot wird zum Beginn eines großen Abenteuers.


Die Schöne und das Biest, das ist eines der beliebtesten Themen in der Fantasy, gerade wenn es um nicht- oder nur halbmenschliche Geschöpfe geht. Das alles ist in einer düsteren Welt angesiedelt, in dem Verbrecherlords die Bevölkerung klein halten, in dem sie ihre Killer schicken, wenn sie nicht spuren.

In diesem düsteren Szenario gibt es aber auch Flecken und Orte der Hoffnung, die der Leser auch gleich kennenlernen darf, und die zu wichtigen Ankerpunkten werden dürften. Denn eines ist jetzt schon abzusehen: Aaron und Layla haben mehr Gemeinsamkeiten als sie jetzt glauben…

Die Handlung wird solide erzählt, denn auch wenn sie nicht viele Überraschungen bietet, so ist sie doch in den Details interessant, und die Figuren bekommen den Raum, den sie brauchen, um sich vor den Augen der Leser zu entwickeln. Gerade Aaron darf seine beiden Seiten zeigen: die des Kindes, das noch immer in ihm schlummert ebenso, wie die entfesselte Bestie.

Alles in allem ist es gerade diese warmherzige und feinfühlige Erzählweise mit den kleinen naiven Anklängen, die die Serie interessant und liebenswert genug machen, um ihr auch noch weitere Chancen zu geben, auch wenn viele Weichen schon in vertraute Richtungen gestellt worden sind, die den weiteren Verlauf der Reise ahnen lassen.

„Layla und das Biest, das sterben möchte“ ist vielleicht keine sehr innovative Geschichte, aber wohl eine, die mit Charme und netten kleinen Ideen zu gewinnen weiß, dabei aber auch Action und Abenteuer nicht außer Acht lässt.