John and Carole E. Barrowman: Dämonenfalle - Hollow Earth 1 (Buch)

John and Carole E. Barrowman
Dämonenfalle
Hollow Earth 1
(Hollow Earth, 2012)
Übersetzung: Sabine Elbers
Titelbild: Andrew Pinder
Cross Cult, 2018, Taschenbuch, 366 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-95981-517-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Es kann einem, insbesondere im Teenager-Alter, schon mächtig langweilig werden in einem Museum für bildende Kunst. Da können die zwölfjährigen Zwillingsgeschwister selbst noch so gerne zeichnen, einfach nur bei der Londoner Sommerhitze rumsitzen, während ihre alleinerziehende Mutter mit so einem trockenen Schlipsträger redet, ist einfach öd. Eigentlich wollten Eu und Matt doch viel lieber im kühlen Nass plantschen - da kommt es geschickt, dass die Beiden eine besondere Gabe geerbt haben.

So sie sich richtig anstrengen und Mühe geben mit ihren selbst gezeichneten Bildern, können sie diese lebendig werden lassen. Ja, so richtig, dass sich die Figuren bewegen. Und wenn sie sich ganz doll anstrengen, dann können sie selbst sich sogar körperlich in die Bilder hineinversetzen. Hoppla, da schwappt plötzlich eine Welle über den Boden des Museums und Sandie, ihre Mutter, muss einsehen, dass etwas passieren muss.

Die Drei fliehen zu dem Großvater der Zwillinge, der auf einer der schottischen Inseln in einem coolen Herrenhaus lebt. Und hier erfahren die Beiden das erste Mal, was sie sind, und welche Gefahren auf sie lauern.

Unbemerkt von der normalen Welt existieren seit dem Mittelalter, als klerikale Schreiber das erste Mal ihr Talent zum Animieren entdeckten, der Orden der Animare - Menschen, die Unbelebtes beleben, ja mit diesem interagieren und in deren Welt eintauchen können. Um sie vor den Gefahren ihrer Welt, aber auch vor Entdeckung, zu schützen gibt es die Wächter. Neben dem Schutz der Animare überwachen diese auch die „Hohle Erde“, ein Ort, an dem Dämonen, Monster und Fabelwesen eingekerkert sind.

Als Abkömmlinge einer Wächterin und eines Animarus wäre es den Zwillingen möglich, die Kerkertür dauerhaft aufzustoßen und die dort gefangen gesetzten Fabelwesen zu befreien - das macht die Zwillinge so interessant sowohl für Kerkermeister, als auch für diejenigen, die die Tür weit aufstoßen wollen…


John Barrowman - Moment, war da nicht was? Richtig, John verkörperte in der britischen Kultserie „Doctor Who“ den Jack Harkness. Zusammen mit seiner Schwester schreibt er auch Jugendbücher der phantastischen Art - immerhin ist man sich seiner Verantwortung das Phantastische betreffend ja bewusst.

Mit vorliegendem Band, einmal mehr der Auftakt einer Trilogie, die Cross Cult unter abweichendem Titel bereits vor einigen Jahren im Hardcover veröffentlichte, wenden seine Schwester und er sich der Urban Fantasy zu.

In zwei Handlungsebenen - einmal das Mittelalter mit einem einsamen Kloster, Mönchen und Angriffen, dem diese ausgesetzt sind und der Jetztzeit - versuchen die Autoren ihre Leser einzufangen.

Und wirklich, der Plot ist zwar eben nicht wirklich neu und innovativ, aber doch routiniert und packend umgesetzt. Über die jugendlichen Erzähler gelingt es de Zielgruppe mühelos sich in die Haut ihrer Helden hineinzuversetzen. Das alterstypische Aufbegehren gegen Autoritäten und Regeln wird dabei ebenso thematisiert, wie humorvolle Begebenheiten und Situationen. Ebenfalls nicht fehlen dürfen packende Verfolgungsjagden, jede Menge Eröffnungen finsterer Geheimnisse und ebenso finstere Gegner.

Die Handlung selbst läuft spannend und kurzweilig ab, packt den Leser und bannt diesen an die Seiten.

Fazit: Mit vorliegendem Roman ist den beiden Autoren ein gelungener Auftakt zu einer Urban-Fantasy-Trilogie gelungen. Zwar spielen die Autoren mit Klischees, kommt dem erfahrenen Leser so Einiges vertraut vor, dem Lese-Vergnügen tut dies aber keinen Abbruch.