Charlaine Harris: Midnight, Texas - Geisterstunde (Buch)

Charlaine Harris
Midnight, Texas - Geisterstunde
(Dayshift, 2015)
Übersetzung: Sonja Rebernik-Heidegger
Titelbild: Patrick Knowles
Heyne, 2018, Taschenbuch, 430 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-453-31915-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Gunther Barnewald

Charlaine Harris ist noch immer eine US-amerikanische Vielschreiberin mit starkem Hang zu Vampir- und Urban-Fantasy-Motiven, die mit der den Sookie-Stackhouse-Romanen großen Erfolg hatte.

„Midnight, Texas – Geisterstunde“ ist der zweite Band einer neuen Serie von ihr, welche wohl auch verfilmt worden ist. Sie beschreibt in dieser Serie die Bewohner einer kleinen Stadt in Texas, die alle auf ihre Art etwas ungewöhnlich sind.

 

Die Handlung beginnt (nach einem kleinen Vorgeplänkel) diesmal damit, dass der Hellseher Manfred Bernardo sich in einem großen Hotel in Dallas eingemietet hat, um hier einige seiner betuchteren Kunden zu empfangen. Als er zufällig auf Olivia Charity trifft, die ebenfalls in Midnight wohnt und als Auftragsmörderin arbeitet, ahnt er noch nicht (trotz seiner angeblichen prognostischen Fähigkeiten!), dass ihn dieser Aufenthalt in die Bredouille bringen wird. Denn nicht nur das ältere Ehepaar, welches sich mit Olivia getroffen hat, stirbt durch den Mitnahmesuizid des Ehemannes, sondern auch noch die reiche ältere Kundin fällt tot um, die Manfred am nächsten Tag aufsucht.

Bald stellt sich heraus, dass zumindest der Tod von Manfreds Kundin kein Zufall war, sondern Mord.

Olivia beschließt, Manfred bei der Aufklärung des Verbrechens zu helfen. Dazu muss diese sich jedoch Zutritt zum pompösen und gut gesicherten Wohnhaus der verstorbenen alten Dame verschaffen, was sich als schwierig erweist und fast mit Olivias Entführung endet. Nur ein weiterer Toter kann dies verhindern und Manfred und Olivia merken, dass sie ein heißes Eisen angepackt haben, zumal der Hellseher von einem der Erben der alten ermordeten Frau beschuldigt wird, deren wertvollen Schmuck gestohlen zu haben. Ein weiterer Grund auf das gut bewachte Anwesen vorzudringen, um den Schmuck aufzuspüren und Manfreds Unschuld zu belegen.

Werden die beiden mit Hilfe der anderen Bewohner von Midnight den Fall lösen und den Schmuck aufspüren? Und wer hat die alte Dame warum gemeuchelt?


Dank des spannenden Kriminalfalles und der herrlich kruden Charaktere macht auch das zweite Abenteuer dieser Serie großen Spaß. Zwar ist die Atmosphäre nicht ganz so dicht wie im ersten Band, dafür ist die Handlung packender und der Mord an der alten Dame beziehungsweise dessen Aufklärung steht ganz im Zentrum der Geschichte.

Wer den ersten Band mochte, wird sich auch über die Fortsetzung freuen können, zumal die zweifelhafte „Ethik” der Erzählung diesmal nicht so im Mittelpunkt steht. Der Autorin gelingt es auch diesmal, die beschriebenen Charaktere zu verfeinern und ihnen neue Seiten zu geben.

Der zweite Band der neuen Serie von Charlaine Harris ist gutes Lesefutter für gemütliche Stunden, nicht mehr, aber auch nicht weniger.