Berserk: Der flammende Drache, Makoto Fukami (Buch)

Berserk: Der flammende Drache
Makoto Fukami
(Shosetsu Berserk Enryu no Kishi, 2017)
Zeichnungen: Kentaro Miura
Übersetzung: John Schmitt-Weigand
Panini, 2018, Taschenbuch, 270 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-8332-3617-4 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Schon über fünfzehn Jahre läuft „Berserk“, die Fantasy-Serie von Kentaro Miura, und es ist erstaunlich, dass noch keine Autoren die Saga als Tummelplatz für sich entdeckt haben. Oder aber die Bücher sind hier nie erschienen, so dass „Der flammende Drache“ nun der erste seiner Art ist. Er beschreibt die Vorgeschichte von Grunbert, einem der „Neuen Falken“, der an der Seite von Griffith kämpft.

 

Der rothaarige Hüne in der Drachenrüstung stammt eigentlich aus einem ganz anderen Land, einem Reich, das es immer schwer hatte, sich zu behaupten und eine Zeitlang sogar die teilweise Besatzung durch das Nachbarreich Tudor ertragen musste. Grunbert erlebte die Ermordung seiner Mutter mit und wurde dann zusammen mit anderen jungen Leuten in einer Grenzfeste zur Umerziehung eingesperrt. Über vier Jahre erduldete er Misshandlungen und Erniedrigungen, bis die Befreiung kam.

In dieser Zeit freundete er sich nicht nur mit dem Königssohn und einer kampfeslustigen jungen Adligen an, er wurde auch stark und mutig und verlor niemals die Hoffnung.

So wurde er zusammen mit seinen Freunden einer der wichtigen jungen Krieger des befreiten Landes und fand in einem General einen Ersatzvater - bis zu dem Tag an dem ihn sein Schicksal und die Worte eines jungen blinden Mädchens einholen sollten, das in seinem Herzen ein Drachen schlummere…


Wie viele Schicksal in „Berserk“, so ist auch das von Grunbert eher tragisch und kündet von dem Verrat derjenigen, die sich lange auf den Helden verlassen haben, so dass er am Ende nur noch eine Wahl hatte. In dieser Hinsicht gleicht der Weg von Grunbert tatsächlich dem von Griffith, der auch als armer Schlucker anfing, großen Ruhm erlangte und am Ende sehr tief gefallen ist.

Es ist aber im Prinzip nicht einmal nötig, die Serie in allen Einzelheiten zu kennen, da der Roman auch ohne Vorwissen lesbar ist. Er bietet zwar keine großen Überraschungen, was die Figuren und die Handlung angeht, denn in erster Linie werden hier Klischees bedient, aber die Welt ist gut vorstellbar und nicht zuletzt spart sich der Autor Einiges an Beschreibungen.

Die Geschichte geht zwar nicht sonderlich in die Tiefe, bietet aber mit Grunbert einen sympathischen Protagonisten dessen flott geschriebenes Abenteuer und Leben gut zu lesen ist. Fans werden die eine oder andere Anspielung auf die Comic-Serie finden können, aber das fällt glücklicherweise nicht allzu sehr ins Gewicht.

„Berserk: Der flammende Drache“ ist eine der besser lesbaren Light Novels und bietet alles, was die Mutterserie auch ausmacht: in erster Linie seichte aber gut lesbare Unterhaltung, ideal für Reise oder Strand.