Fay Winterberg: Kain - Der erste Vampir (Buch)

Fay Winterberg
Kain - Der erste Vampir
Titelbild: Barbara Brusowski Utzinger
Art Skript Phantastik Verlag, 2018, Paperback, 202 Seiten, 13,80 EUR, ISBN 978-3-945045-15-2 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Unheil breitet sich aus in der Welt der Vampire. Wir schreiben das Jahr 2207. Die Vampire und Werwölfe sind inzwischen Bestandteil der Welt, die Menschen haben sich mit den Übernatürlichen ebenso arrangiert, wie mit dem Verfall an technischem Wissen.

Die Halbvampirin Lilith Avant-Garde begleitet ihren Vater, den Prinzen von Dresden, nach London. Dass sie dabei ihre Nahtod-Erfahrung nicht dazu nutzen kann, sich endgültig in einen Vampir zu wandeln, überrascht nicht nur sie selbst. Auch die auf der ganzen Welt zeitgleich stattfindenden Anschläge auf Vampire und Werwesen, tragen zur Hektik bei. Dann erfährt Lilith, dass die Vampir-Gegner wohl Kain, den ersten der Vampire, in ihre Gewalt bekommen haben. Gerüchte wollen wissen, dass dessen Hinrichtung das Ende aller Vampire bedeuten würde.

Zusammen mit einem Freund macht sie sich auf in Richtung Ungarn. Hier, in Budapest, soll Kain gefangengehalten werden und hier tappen unsere beiden Möchtegern-Befreier in eine Falle. Nachdem sie den Häschern gerade noch einmal entkommen sind, finden sie Kain - doch noch ist die Gefahr nicht gebannt, steckt hinter den Anschlägen und der Folterung des Vaters aller Vampire seine…


Fay Winterberg wendet sich im dritten Band um die Erlebnisse ihrer Protagonistin von der Romantasy ab und dem Vampir-Thriller gut. Und mit dieser Entscheidung, über die ich wahrlich nicht unglücklich bin, kommt weit mehr Hintergrund rund um die Vampir-Population, deren Häscher und Geschichte in das Werk. Dazu gesellt sich eine dramatische, temporeich aufgezogene Handlung. Neue Figuren - etwa Liliths Großvater, ein Magier, der scheinbar an Alzheimer erkrankt ist - bereichern den Plot, wir bekommen erste Hinweise darauf, wie die Welt außerhalb Europas aussieht, und nicht zuletzt lernen wir den Urvater aller Vampire kennen. Das hat schon etwas, wenn wir über die verlassenen Autobahnen in Richtung Pest fahren, wenn es in Werkstätten von genial-verrückten Erfindern geht, oder wir in ein perfides Verlies der Vampirjäger eintauchen.

Zwar fallen stilistische Schwächen weiterhin auf, diese stören aber die Lektüre nicht merklich. Im Vordergrund steht die packende Action und hier wird der Leser gut unterhalten.