Gruselkabinett 137: Aus finsterer Tiefe, Robert E. Howard (Hörspiel)

Gruselkabinett 137
Aus finsterer Tiefe
Robert E. Howard & Marc Gruppe (Script)
Sprecher: Bert Stevens, Detlev Bierstedt, Dana Fischer u.a.
Titelbild: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2018, 1 CD, ca. 57 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-7857-5629-4

Rezension von Christel Scheja

Auch Robert E. Howard (1906-1936) ist dem Fan der phantastischen Genres sattsam bekannt, wenn auch mehr durch seine mal mehr, mal weniger historisch angehauchten Fantasy-Helden. Aber Horror war oft genug auch immer Teil dieser Abenteuer, so dass man nicht viel umdenken muss, wenn man eine rein phantastische Geschichte von ihm adaptiert - so wie „Aus finsterer Tiefe“.

 

Dunkle Vorahnungen begleiten diesmal die Fischer und Seefahrer, die von Faring Town aus weit hinaus aufs Meer fahren. Und tatsächlich wird schon kurze Zeit später der junge Adam Falcon tot an den Strand angespült und versetzt den ganzen Ort in tiefe Trauer. Deshalb will man auch der Verlobten des Verstorbenen nicht glauben, die ihm dem Brauch zufolge einen Kuss gibt und dann behauptet, die Leiche wäre nicht ihr Geliebter. Man will auch nichts hören, als Adams Rivale ihr beipflichtet. Doch das ist ein großer Fehler, denn schon in der Nacht geht in Faring Town das Grauen um.


Dem Zuhörer wird es schnell auffallen: Dieses Hörspiel ist ungewöhnlich kurz - aber vermutlich war auch nicht mehr aus der Geschichte heraus zu holen, die auf den ersten Blick nur auf vordergründigen und auch leicht durchschaubaren Grusel setzt.

Natürlich horcht jeder auf, wenn die Verlobte behauptet, dass der Tote nicht ihr Geliebter sei… Spannung entsteht im Grunde nur, weil man wissen will, was sich da nun eigentlich in den Ort eingeschlichen hat, auch wenn das Titelbild keinen Zweifel daran lässt. Die See zeigt sich eben einmal von ihrer ganz dunklen Seite und schickt ihre Monster aus - warum, das ist in dem Moment nicht wichtig.

Trotzdem holen Marc Gruppe und die Sprecher das was sie können aus der Geschichte und bieten ein kurzweiliges und unkompliziertes Abenteuer, in dem nicht nur geredet wird, sondern auch gehandelt. Die Klischees mögen altbacken sein, vertiefen aber in diesem Fall durchaus das Ambiente genauso wie die Geräusche und die Musik.

Alles in allem ist „Aus finsterer Tiefe“ vielleicht kein Highlight, aber durchaus eine solide Episode der „Gruselkabinett“-Reihe, die man durch die geringe Länge gerade auf einer kürzeren Fahrt im Auto hören kann.