Sherlock Holmes 33: Das graue Haus (Hörspiel)

Marc Gruppe & Sir Arthur Conan Doyle & E. & H. Heron
Sherlock Holmes 33
Das graue Haus
Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlev Bierstedt u.a.
Titelbild: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2018, 1 CD, ca. 51 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-7857-5627-1

Rezension von Christel Scheja

Erstmals seit Langem basiert das neue Hörspiel der „Sherlock Holmes“-Reihe nicht auf Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle, sondern auf einer Erzählung, die von E. & H. Heron stammt und vorsichtig für den Meisterdetektiv adaptiert wurde, indem die Ermittler mehr oder weniger durch Holmes, Watson und ihre Mitstreiter ersetzt wurden.

 

Da er lange an einer Krankheit litt, hat Dr. Watson seinem Freund Sherlock Holmes mehrere Wochen der Ruhe und Erholung auf dem Land verordnet. Jetzt findet er selbst Zeit, nach dem Rechten zu sehen und freut sich, auch noch einen Medizinerkollegen kennenzulernen, der das Herz auf dem rechten Fleck hat.

Allerdings macht eine Besichtigungstour durch die Gegend Holmes mehr als neugierig, vor allem, als er die gruselige Geschichte um ein leerstehendes Herrenhaus hört. Vier Menschen sind dort unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen - erhängt worden, ohne dass man jemals ein Seil gefunden hat. Das ist äußerst spannend und genau das Richtige für den inzwischen stark gelangweilten Meisterdetektiv…


Sherlock Holmes goes Mystery - auch wenn diese Geschichte eine vordergründig wissenschaftliche Erklärung findet. Allerdings bleibt eine Frage offen, und die löst immer noch kalte Schauder aus, wenn man darüber nachdenkt.

Die Adaption ist im Großen und Ganzen gelungen, denn der Meisterdetektiv bewahrt seinen Biss und seine Skepsis gegenüber dem Übernatürlichen, auch wenn er insgesamt etwas zahmer klingt als sonst. Das bleibt aber dennoch glaubwürdig, da die passenden Gründe dafür angeführt wurden.

Langeweile kommt trotz der wenigen Personen im Stück keine auf, denn die Charaktere haben so mehr Zeit sich zu entfalten und die Geheimnisse können viel angemessener präsentiert werden, so dass die Geschichte ihre Spannung bis zum Ende bewahrt, auch wenn die Auflösung ein wenig zu phantastisch ist, um wirklich ganz zu überzeugen - gerade auch Sherlock Holmes.

Die Sprecher sind in Spiellaune und tragen das Geschehen, werden durch Musik und Sound-Effekte wunderbar unterstützt, so dass kein Wunsch offen bleibt.

Das macht „Das graue Haus“ zu einem insgesamt soliden und zufriedenstellenden Hörspiel aus der „Sherlock Holmes“-Reihe, das man sich gut anhören kann, auch wenn es nicht so lange im Gedächtnis bleibt wie andere Episoden der Reihe.