Bernhard Hennen & Robert Corvus: Schlangengrab - Die Phileasson-Saga 5 (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Donnerstag, 05. April 2018 21:55

Ein Gottesurteil soll es bestimmen, wer denn den Ehrentitel „König der Meere“ verdient tragen darf. Wird es der Foggwulf Asleif Phileasson oder Beorn Asgrimmson, genannt Beorn der Blender sein, der die Umrundung des Aventurischen Kontinents und die Bewältigung von zwölf Questen für sich entscheiden kann? Die Zeit und die Abenteuer werden es weisen.

Mittlerweile haben unsere beiden Kapitäne und ihre jeweilige Mannschaft schon einige Abenteuer überstanden. Und sie sind beide ihrer Langboote verlustig gegangen.

Im letzten Abenteuer ist es dem Blender gelungen, zu obsiegen. Die magische Silberklinge der Elfen ist die seine, der Vorsprung des Foggwulfs egalisiert. Mehr noch, dank der tatkräftigen Unterstützung seiner Ottajasko und ihrer besonderen, wohl verborgenen Kräfte, weiß Beorn wie er auch die nächste Queste für sich gewinnen kann.

Dieses Mal sind die beiden Hetmänner aufgefordert, gegen die legendären Seeschlangen zu bestehen. Eigentlich ein Abenteuer so recht nach dem Geschmack der furchtlosen Seefahrer - allein, die Seeschlangen müssen erst gesucht und dann bezwungen werden. Und selbst dann ist die Queste noch lange nicht bestanden, gilt es doch einen der riesigen Reißzähne aus dem Maul zu reißen. Vorher aber stellen sich unseren Helden wilde Piraten und jede Menge Fährnisse in den Weg.

Im Prolog, der vom Umfang her schon gut als eigenständige Novelle daherkommt, erfährt der Leser zunächst - und längst überfällig bin ich geneigt zu sagen -, wie Beorn zu seinem Beinamen gekommen ist.

Auch danach wissen die Autoren wieder spannendes Abenteuer-Garn zu spinnen. Nachdem die eisigen Gestade des Nordmeeres hinter ihnen liegen, geht es nun gegen Piraten, Sklavenhalter und selbsternannte Ordnungskräfte der jeweiligen Region. Geboten wird hier, was wohl erprobt und erfolgreich ist - also packende See-Gefechte ebenso wie die Erstürmung von Festungen, gefahrvolle Segelkunststücke zwischen Korallenriffen und dunkle Magie.

Dabei folgen die Perspektivwechsel gefühlt immer schneller, die einzelnen Kapitel werden kürzer, was zu mehr Tempo führt. Allerdings geht dies ein wenig zu Lasten der Detailtreue, obwohl auch das fünfte Abenteuer unserer beiden Seefahrer ein wahrer Klopper von Buch ist.

Die wenigen verbliebenen Gefährten der beiden Hetmänner geraten immer deutlicher ins Visier der beiden Autoren. Hier kommt es zu weiteren Offenbarungen, zu zarten Banden der Romantik aber auch zu Problemen. Diese Ausweitung des Fokus und die Fortentwicklung der Figuren tut dem Buch gut, auch wenn es zunächst ein wenig Raum in Anspruch nimmt. Man merkt den Passagen an, dass hier Grundlagen für die weiteren Bände gelegt werden, dass die Autoren, nachdem sich die Saga zu einem Bestseller entwickelt hat, die restlichen sieben Bände weit detailreicher vorausplanen, als dies zu Beginn der Fall war.

Natürlich fällt auch in diesem Roman keine Vorentscheidung im Wettstreit um den Ehrentitel, gut und spannend unterhalten wird auch der Aventurien-unbedarfte Leser aber allemal.