Saga 8 (Comic)

Brian K. Vaughan
Saga 8
(Saga, Vol. 8, 2018)
Titelbild & Zeichnungen: Fiona Staples
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2018, Hardcover, 144 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-95981-593-2

Rezension von Christel Scheja

Noch immer fährt die eigenwillige Serie „Saga“, die irgendwo zwischen Fantasy, Science Fiction und Familiendrama hin und her pendelt, einen Kurs, der weder klar noch vorhersehbar ist. Denn die Geschichte schafft es auch jetzt immer noch, neue Haken zu schlagen.

 

Endlich haben es Marko und Alana geschafft, wieder zusammen zu kommen und auch ihre Tochter Hazel wieder an ihrer Seite zu wissen, obwohl um sie herum immer noch der Krieg um Phang tobt und Paare wie sie nicht gerne gesehen, ja sogar verachtet werden. Doch eine bittere Note hat die Wiedervereinigung der kleinen Familie. Alana und Marko konnte nicht verhindern, dass ihr Sohn noch vor der Geburt stirbt. Aber stimmt das wirklich? Noch während sie alles tun, um jemanden zu finden, der die Leiche aus ihrem Körper holt, damit sie Alana nicht noch vergiftet, erwachen in der jungen Frau magische Fähigkeiten und ein geisterhaftes Wesen erscheint, das behauptet, ihrer beider Sohn zu sein.

Was also tun? Denn allzu viel Zeit haben sie nicht, werden sie doch auch noch weiterhin verfolgt und müssen jederzeit mit einem Angriff rechnen, auch wenn ihre Freunde das von ihnen fern zu halten versucht.


Action und Spannung gibt es zwar auch, die Geschichte konzentriert sich diesmal aber mehr auf die kleine Familie, die sich nun zwar wieder gefunden hat, aber auch mit einem großen Verlust fertig werden muss, der nun auch noch ein wenig verkompliziert wird, da die Seele des Jungen der niemals geboren werden wird, sich in der Magie von Markos Rasse manifestiert. Oder ist es nur ein Trugbild?

Allerdings ist das nicht die einzige Handlung, die vorangetrieben wird, denn auch die Feinde ruhen nicht und haben immer noch großes Interesse, das Pärchen auseinander zu reißen, das in ihren Augen eine Abscheulichkeit begangen hat.

Die Geschichte bleibt ihrer Maxime treu, Western-Elemente mit Drama und auch phantastischen Motiven zu vermischen. Munter werden Klischees auf den Kopf gestellt und verfremdet, zugleich dürfen auch die Charaktere wachsen. Mittlerweile scheint es so zu sein, dass sie das Hauptaugenmerk auf Hazel richtet, die immerhin ein sehr interessanter Mischling ist und wahrscheinlich die besten Fähigkeiten und Kräfte ihrer Eltern in sich vereint und zugleich auch noch erwachsener wirkt als sie eigentlich ist.

Die Freude am Fabulieren ist jedenfalls ungebrochen und lässt auch diesmal wieder mitfiebern, denn gerade die Konzentration auf die zwischenmenschlichen Sorgen geben den Charakteren noch etwas mehr Tiefe.

Auch im achten Band bleibt „Saga“ dramatisch und spannend, nicht zuletzt, weil die Künstler bewusst ihren eigenen Weg gehen und die Konventionen der gestreiften Genres wunderbar auf den Kopf zu stellen wissen.