Die Legende von Korra: Revierkämpfe 2 (Comic)

Michael Dante DiMartino
Die Legende von Korra: Revierkämpfe 2
(The Legend of Korra: Turf Wars - Part 2, 2017/2018)
Titelbild: Heather Campbell & Jane Bak
Zeichnungen: Irene Koh
Übersetzung: Sarah Weißbeck
Cross Cult, 2018, Album, 80 Seiten, 8,90 EUR, ISBN 978-3-95981-344-0

Rezension von Christel Scheja

„Die Legende von Korra“ war der Versuch der Schöpfer von „Avatar: Der Herr der Elemente“, die Geschichte ihrer Fantasy-Welt weiter zu spinnen und gleichzeitig Abenteuer für ein älteres Publikum als vorher zu erzählen. Das Experiment scheiterte, fand aber dennoch genug Fans um eine Fortsetzung in Comic-Form zu ermöglichen. „Revierkämpfe“ setzt dort an, wo die Fernsehserie aufhörte. Der zweite Band ist nun erschienen.

 

Korra und Asami haben einander gefunden. Ihre junge Liebe muss zwar noch etwas wachsen, aber ihre Freunde freuen sich mit den beiden jungen Frauen und machen nicht den Eindruck, dass sie das in irgendeiner Form stört. Dafür gibt es in anderen Bereichen Stress; ein Großindustrieller versucht das Areal um das Tor in die Geisterwelt in seine Gewalt zu bringen und hat damit bereits großen Schaden angerichtet. Als die beiden Frauen versuchen, das Schlimmste zu verhindern, treffen sie auf unerwartete Schwierigkeit, denn Präsident Raiko hat sich auf die Seite des Profiteurs gestellt und will das Tor lieber durch General Iroh zerstören lassen, als mit der Geisterwelt, die Rebublica schon so geschadet hat, Frieden zu schließen.

Auch in anderen Teilen der Stadt „brennt es“, denn die Verbrecherwelt wird nach und nach von jemandem übernommen, der ganz eigene Absichten hat. Was nun?

Reicht es, Zhu-Li, den korrupten und engstirnigen Präsidenten herauszufordern, oder muss nun auch Korra wieder als Avatar aktiv werden, um die Balance wieder herzustellen?


Wie auch schon beim ersten Band ist es notwendig, die Serie zu kennen, um nachvollziehen zu können, wer die Personen sind, auf was bestimmte Bemerkungen anspielen und wie sich die politische Situation weiter entwickelt. Für Korra sind die politischen Ränkespiele undurchschaubar; nur gut, dass sie Unterstützung von Asami und anderen bekommt, die sich viel besser damit auskennen. Allerdings wird das Ganze ein wenig zur Seite geschoben, als nun auch noch ein weniger komplizierter Gegenspieler zum Schlag ausholt und die Action bietet, die in anderen Bereichen fehlen. Hier kann nun auch Korra wieder glänzen, auch wenn die Vorarbeit andere liefern.

Eigentlich sind die Seiten viel zu wenig, um die Geschichte angemessen zu erzählen. Aus diesem Grund bleibt die Handlung auch nur oberflächlich und kann leider nicht alle Möglichkeiten ausspielen, die sich die Künstler durch das Szenario geschaffen haben Junge Leser wird das nicht stören, denn Inhalt und Tempo sind genau auf sie abgestimmt und bieten die Spannung und Komplexität, die auch schon ältere Grundschulkinder verstehen können.

Der Zeichenstil ist leider nicht mehr so glatt und elegant wie in der Mutterserie, nicht immer werden die Figuren getroffen und gerade zur Hälfte gibt es einige Seiten, die sogar recht unsauber und fahrig gezeichnet wurden.

Alles in allem ist auch der zweite Band von „Revierkämpfe“ aus der „Die Legende von Korra“-Comicserie ein für Fans interessantes Abenteuer, das die Fernsehserie unterhaltsam fortsetzt, allerdings sollte man nicht erwarten, dass die Handlung mehr als den üblichen Mix aus Action, Drama, Freundschaft und ein wenig Romantik bietet. Die Ideen um die Veränderungen in der Geisterwelt  und das politisch intrigenreiche Szenario könnten mehr bieten, leider wird das so gar nicht ausgenutzt.