J. D. Oswald: Das Geheimnis des Magierordens - Dreamwalker 2 (Buch)

J. D. Oswald
Das Geheimnis des Magierordens
Dreamwalker 2
(The Rose Cord, 2013)
Übersetzung: Gabriele Haefs
cbj, 2016, Paperback, 478 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-570-40307-5 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

J. D. Oswalds erster Ausflug in die Jugend-Fantasy ist gleich eine mindestens fünfbändige Reihe, aber gerade im zweiten Band „Das Geheimnis des Magierordens“ stellt man sehr schnell fest, dass die einzelnen Handlungsstränge von „Dreamwalker“ nicht ganz so schnell abzuhandeln sind.

 

Mittlerweile ist Errol Ramsbottom nicht mehr ein einfacher Junge, der als geduldeter Sohn der Heilerin in der Dorfgemeinschaft lebt sondern Novize in einem Orden, der sich der Jagd auf Drachen verschrieben hat und nun mit der Billigung der neuen Königin die Jagd wieder aufnehmen kann.

Einige sind schon umgebracht worden, unter ihnen auch die Mutter des jungen Drachen Benfro, der deshalb nicht gerade viel Liebe und Freundlichkeit aufbringen kann, wenn es darum geht, seiner Bestimmung zu folgen. Denn mehr als einmal bekommt er gesagt, dass er ausgerechnet dazu auserwählt ist, wieder für Frieden zwischen den Völkern zu schaffen. Und er verdankt dem jungen Errol auch noch sein Leben. Aber dennoch ändert das nicht viel an seinem Hass, der ihn besonders anfällig für die Einflüsterungen eines dunklen und uralten Geistes macht.

Der junge Errol muss unterdessen in der Ordensburg feststellen, dass alles anders ist, als er es sich vorgestellt hat, Ungerechtigkeit und Brutalität sorgen für Ernüchterung, genauso wie der Verrat an ihm, als er auf seine erste große Mission geschickt wird. Denn einigen anderen ist nicht entgangen, wessen Erbe er in sich trägt und für wen er zur Gefahr werden kann…


Diente der erste Band noch dazu, die Figuren und ihre Welt einzuführen und erste Weichen zu stellen, so legt der Autor nun richtig los. Errol und Benfro müssen erkennen, dass um sie herum nur Verrat herrscht, dass ihnen entweder Lügen oder nur die halbe Wahrheit erzählte wurde. Letztendlich können sie nur noch Wenigen trauen, und diese Wenigen sind ebenso in Gefahr wie sie selbst.

Derweil gewinnen die Gegenspieler die Oberhand. Mit der neuen Königin an der Herrschaft können der Inquisitor und sein Orden nun wüten wie sie wollen und ihre Macht festigen. Gerade die Drachen werden an ihre Grenzen gedrängt und sind gezwungen, neue Wege zu gehen. Auch kreuzen sich die Wege der beiden Helden ein weiteres Mal, doch diesmal unter etwas ungünstigeren  Vorgaben als vorher, sind doch beide bereits zum Schlechten beeinflusst worden.

Wie schon im ersten Band fügt der Autor hier klassische und sehr beliebte Versatzstücke aneinander, damit das Abenteuer auch gut funktioniert und nicht allzu kompliziert wird. Gerade junge männliche Leser werden sich gut mit den nett ausgearbeiteten aber nicht besonders komplexen Hauptfiguren identifizieren können, weibliche Wesen spielen in dem Buch doch eher eine untergeordnete Rolle und sind auf typische Nebenrollen reduziert, auch wenn der Autor dabei natürlich dem modernen Geist Genüge tut und sie nicht allzu hilflos oder als Spielball ihrer männlichen Bundesgenossen darstellt. Letztendlich ist die Geschichte aber immer noch flott geschrieben und die Figuren bekommen so viel Farbe, dass man gerne mit ihnen mitfiebert, so dass die Handlung keine Längen hat und immer noch Lust auf mehr macht.

Auch „Das Geheimnis des Magierordens“ folgt zwar ausgetretenen Pfaden, ist aber unterhaltsam und kurzweilig geschrieben, so dass Fans von abenteuerlichen Fantasy-Geschichten, vor allem Jungs, auch weiterhin sehr viel Spaß mit der Serie haben werden und sicherlich wissen wollen wie es in der „Dreamwalker“-Saga weiter geht.